Asien führt Aufrüstung an China wird viertgrößter Waffenexporteur
17.03.2014, 08:05 Uhr
Chinas ehemaliger Präsident Hu Jintao bei einer Militärparade in Hong Kong.
(Foto: picture alliance / dpa)
Im weltweiten Handel mit Kriegsgerät werden Produkte "Made in China" immer gefragter. Jetzt liegt die Volksrepublik bei den Waffenexporten direkt hinter Deutschland. Weltgrößter Importeur von Waffen ist jedoch schon seit 2010 ein anderer Staat.
Auf der Rangliste der weltgrößten Waffenexporteure gibt es eine Verschiebung: China überholt Frankreich als viertgrößten Verkäufer und liegt nun direkt hinter dem drittplatzierten Deutschland. In den vergangenen fünf Jahren lag der Anteil der Volksrepublik am weltweiten Handel mit Raketen, Panzern und anderem Kriegsgerät bei 6 Prozent, wie das im schwedischen Stockholm ansässige Friedensforschungsinstitut Sipri bekanntgab.
An der Spitze stehen mit weitem Abstand weiterhin die USA (29 Prozent) und Russland (27 Prozent), gefolgt Deutschland mit sieben Prozent. Hinter dem neuen Viertplatzierten China liegen nun Frankreich (5 Prozent) und Großbritannien (4 Prozent). Zusammen sind diese sechs Länder für rund drei Viertel aller international gehandelten Waffen verantwortlich - und dieser Handel befindet sich weiter im Aufschwung. Laut Sipri stieg er in den letzten fünf Jahren trotz Wirtschaftskrise um 14 Prozent.
Aufrüstung in Europa rückläufig
Auch bei den weltgrößten Waffenimporteuren bleibt der erste Platz mit Indien unverändert. Neu Delhi zeichnet mittlerweile für 14 Prozent aller Waffenimporte verantwortlich, gefolgt von China und Pakistan (5 Prozent) sowie den Vereinigten Arabischen Emiraten und Saudi Arabien (4 Prozent).
Der Subkontinent löste China schon im Jahr 2010 als größten Waffenkäufer ab und verdoppelte seine Importe seit der vorangegangenen Erhebungsphase von 2004-2008. Drei Viertel seiner Waffenimporte bezog Indien zwischen 2009 und 2013 von Russland, im vergangenen Jahr stieg es außerdem auch zum weltweit größten Käufer von Waffen aus den USA auf.
Die Region Asien und Pazifik führt nun mit 47 Prozent die weltweite Aufrüstung unangefochten an. Dahinter folgen der Nahe Osten (19 Prozent) und Europa (14 Prozent). Den größten Zuwachs als Region verzeichnete jedoch Afrika, wo die Importe im Zeitraum 2009-2013 um ganze 53 Prozent zunahmen. Auf dem Kontinent stehen Algerien, Marokko und der Sudan an der Spitze der Rangliste.
In Europa ist Großbritannien der führende Importeur von Großwaffen (12 Prozent), gefolgt von dem immer noch unter den Folgen der Eurokrise leidenden Griechenland (11 Prozent). Insgesamt nahmen laut Sipri die Waffenimporte der europäischen Länder in den vergangenen fünf Jahren wie schon im Fünfjahreszeitraum zuvor aber um ein Viertel ab.
Quelle: ntv.de, bwe/AFP