Politik

Biden macht den Unterschied Deutsche haben wieder mehr Vertrauen in die USA

Bundeskanzlerin Angela Merkel im Jahr 2018 mit US-Präsident Donald Trump ...

Bundeskanzlerin Angela Merkel im Jahr 2018 mit US-Präsident Donald Trump ...

(Foto: REUTERS)

Seit Joe Biden im Weißen Haus sitzt, hat sich bei den Deutschen das Bild der Vereinigten Staaten sehr deutlich verbessert. Aber es bleiben Zweifel an den USA.

Vor einem Jahr wählten die USA einen Präsidenten, sie entschieden sich für den Demokraten Joe Biden und gegen eine weitere Amtszeit des Republikaners Donald Trump. Der hatte die internationalen Beziehungen seines Landes gehörig durcheinandergebracht - und unter Deutschen das Bild der Vereinigten Staaten dramatisch verschlechtert. Doch unter Biden hat sich die Stimmung wieder deutlich verbessert, wie eine umfassende Umfrage von Pew Research und der deutschen Körber-Stiftung zeigt.

Im vergangenen Jahr hielten demnach nur 18 Prozent der Deutschen die Beziehung zu den USA für gut. Inzwischen antworten entsprechend 71 Prozent der Befragten, eine Verbesserung von mehr als 50 Punkten. Auf der anderen Seite des Atlantiks sagen das Gleiche 85 Prozent, eine Verbesserung im Vergleich zu den 74 Prozent im Jahr 2020. Auch hält nun die Mehrheit der Deutschen die Vereinigten Staaten für den wichtigsten außenpolitischen Partner (44 Prozent). Als Trump noch im Weißen Haus saß, hatten die meisten Frankreich genannt.

Die Entwicklung geht über Deutschland hinaus. Am Ende von Trumps Präsidentschaft sagten im internationalen Schnitt von Partnerländern 34 Prozent der Menschen, sie sähen die USA positiv, 63 sahen sie negativ. Im Juni hatte sich dies bereits umgekehrt, da sahen sie 62 Prozent positiv und 36 Prozent negativ. Befragt wurden Menschen in 13 Ländern: Schweden, Belgien, Niederlande, Deutschland, Frankreich, Italien, Kanada, Spanien, Großbritannien, Australien, Südkorea, Japan und Griechenland.

... und mit dessen Nachfolger Joe Biden.

... und mit dessen Nachfolger Joe Biden.

(Foto: REUTERS)

Noch auffälliger war das Ergebnis bei der Frage nach Vertrauen zum US-Präsidenten in diplomatischen Angelegenheiten ("world affairs"). Nur 17 Prozent außerhalb der USA vertrauten Trump - aber 75 Prozent vertrauen Biden. Die Befragung fand allerdings vor dem chaotischen Abzug aus Afghanistan im August statt. In Deutschalnd vertraute Trump sogar nur jeder Zehnte (10 Prozent). Die USA unter Biden sind für die Deutschen der deutlich vertrauensvollere Partner als unter Trump: Freihandel (64 zu 35 Prozent), Umweltschutz (41 zu 12 Prozent), Schutz von Menschenrechten und Demokratie (63 zu 38 Prozent), Gewährleistung von Europas Sicherheit (73 zu 54 Prozent) und beim Umgang mit China (41 zu 28 Prozent).

Deutsche für Militäreinsatze

Um die Sicherheit des eigenen Landes zu gewährleisten, sagen sowohl Deutsche als auch US-Amerikaner, dass das Militär in ausländischen Konflikten eingreifen sollte: 83 Prozent der Befragten in Deutschland antworteten entsprechend, 85 Prozent in den USA. Geht es um die Sicherheit von Bündnispartnern - beide sind Teil der Nato -, sagen dies 79 Prozent in Deutschland und 77 Prozent in den USA.

Trotzdem gibt es Themenfelder, in denen die Mehrheit der Deutschen kein Vertrauen in die USA haben. Bei der Bekämpfung der Pandemie etwa sagen 59 Prozent, die Vereinigten Staaten seien der falsche Partner, und bei 54 Prozent gilt dies bei Umweltfragen. Nur rund 20 Prozent sagen, die USA machten einen guten Job im Umgang mit dem Klimawandel.

In beiden Ländern sind sich die Befragten einig, dass die Beziehungen zueinander wichtiger seien als die zu China; 55 zu 38 Prozent der US-Amerikaner, 67 zu 19 Prozent der Deutschen. Jedoch ziehen in Deutschland vor allem ältere Menschen und solche in den östlichen Bundesländern Russland den USA als internationalen Partner vor.

Deutsche sind auch unbesorgter als US-Amerikaner: Nur 26 Prozent sehen China als große Gefahr für die Werte des Landes, bei Russland sind es nur 16 Prozent. In den USA antworten jedoch 61 Prozent bei der gleichen Frage zu China und 54 Prozent bei der zu Russland. Mehr ältere als jüngere Menschen haben diese Ansichten.

Auch das Coronavirus zeigt seine Auswirkungen. So glaubt inzwischen die Hälfte der Deutschen, dass nach dem Ende der Pandemie die Zusammenarbeit mit anderen Ländern intensiver werden wird. Im vergangenen Jahr waren es noch 42 Prozent.

Quelle: ntv.de, rpe

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