Politik

Sprengfalle in Kundus Deutscher Soldat getötet

In Afghanistan ist ein deutscher Soldat bei einem Anschlag getötet worden. Das teilte die Bundesregierung mit. Der Mann sei nach einem Sprengfallen-Angriff im nordafghanischen Kundus seinen Verletzungen erlegen, teilte Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) mit. Drei weitere deutsche Soldaten seien bei dem Anschlag leicht verletzt worden.

Alle vier Soldaten gehören dem Fallschirmjägerregiment aus dem rheinland-pfälzischen Zweibrücken an. Die Verletzten wurden zum größten deutschen Stützpunkt im nordafghanischen Masar-i-Scharif geflogen.

Einsatz geht weiter

Jung sprach den Angehörigen sein Anteilnahme aus. Er räumte ein, es gebe eine verschärfte Sicherheitslage im Norden Afghanistans, wo die deutschen Soldaten stationiert sind. Die Bundeswehr werde aber ihrer Aufgabe weiter nachkommen – auch zur Sicherheit der Bundesbürger. Denn in Afghanistan dürften nicht wieder Ausbildungscamps für Terroristen entstehen.

In Sprengfalle geraten

Die Patrouille war rund sechs Kilometer südlich von Kundus-Stadt in eine Sprengfalle geraten. Teil der gepanzerten Patrouille war ein sogenannter Beweglicher Arzttrupp, der die Opfer sofort versorgte.

Der Gouverneur der Provinz Kundus, Mohammad Omar, machte die Taliban und das Terrornetz El Kaida für den Anschlag verantwortlich. Omar sagte der dpa, die Bundeswehr sei im Distrikt Chardara mit einem ferngezündeten Sprengsatz angegriffen worden. Chardara gilt als eine der unsichersten Gegenden in der Provinz Kundus.

Vor drei Wochen waren in der Region drei deutsche Soldaten bei einem Anschlag verletzt worden, zwei davon lebensbedrohlich. Zu dieser Tat hatten sich die Taliban bekannt. Bei einem Anschlag im Mai 2007 waren in Kundus drei Bundeswehr-Soldaten und acht afghanische Zivilisten getötet worden. Der Bundestag entscheidet Anfang Oktober über eine Verlängerung des Bundeswehr-Mandats in Afghanistan.

Immer mehr Anschläge

Die Sicherheitslage am Hindukusch hat sich in diesem Jahr erneut verschärft. Besonders Angriffe mit Sprengfallen haben weiter zugenommen. Im vergangenen Mai kamen in Afghanistan erstmals mehr ausländische Soldaten ums Leben als im Irak. Insgesamt wurden nach Angaben von Hilfsorganisationen bei Kämpfen und Anschlägen in Afghanistan in diesem Jahr mehr als 3000 Menschen getötet, darunter etwa 1000 Zivilisten.

Quelle: ntv.de

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