Kein deutsches Todesopfer New Yorker Attentat von langer Hand geplant
01.11.2017, 17:04 Uhr
Mit einem Pickup-truck raste der Attentäter über einen Gehweg in Manhattan.
(Foto: REUTERS)
Die Behörden sind sich sicher: Der Anschlag in New York war keine Kurzschlussreaktion, sondern ein lange vorbereiteter Plan. Die städtische Feuerwehr zog einen Bericht über ein deutsches Todesopfer inzwischen wieder zurück.
Der Attentäter von New York, der mehrere Menschen mit einem Geländewagen überfahren und acht von ihnen getötet hatte, habe die Tat "seit einer Reihe von Wochen" vorbereitet. Das sagte ein Sprecher der New Yorker Polizei. "Er hat es im Namen des Islamischen Staats (IS) getan." Es scheine so, als habe der Mann die "Anleitungen des IS fast auf den Punkt genau befolgt".
Der Vorfall ereignete sich im Südwesten Manhattans. Auf Höhe der West Houston Street fuhr der 29-Jährige mit einem von einem Heimwerkermarkt gemieteten weißen Pick-up-Truck auf einen Fußgänger- und Fahrradweg auf. Erst 20 Blocks später kollidierte der Truck auf Höhe der Chambers Street mit einem Schulbus und kam zum Stehen.
Der Fahrer stieg aus dem Auto aus und rief "Allahu Akbar", arabisch für "Gott ist groß", wie die Polizei bestätigte. Dann hielt er zwei Waffen hoch, die sich im Nachhinein als relativ ungefährliche Paintballpistole und Luftgewehr herausstellten. Ein Polizist schoss dem Mann in den Bauch, er wurde festgenommen und in ein Krankenhaus gebracht. Dort wurde er operiert und stabilisiert. Es werde nach niemandem mehr gefahndet, es habe sich um einen Einzeltäter gehandelt, teilten die Behörden mit.
Der Fahrdienstbetreiber Uber hat zudem bestätigt, dass der festgenomme Terrorverdächtige als Fahrer für das Unternehmen tätig gewesen ist. Der Mann aus Usbekistan sei sechs Monate für Uber gefahren und habe 1400 Fahrten erledigt, teilte das Unternehmen mit. Er habe eine Überprüfung auf einen kriminellen Hintergrund erfolgreich bestanden.
Verwirrung um deutsches Todesopfer
Daniel Negro, Kommissar der New Yorker Feuerwehr (FDNY), hatte zunächst auch vom einem deutschen Staatsangehörigen unter den Opfern gesprochen. Das Auswärtige Amt in Berlin hat die Angaben des FDNY inzwischen dementiert. Die Feuerwehr gestand ihren Irrtum ein - bei dem Toten handele es sich um einen Belgier.
Sechs der Opfer starben noch vor Ort, zwei später im im Krankenhause. Von den zwölf Verletzten konnten bislang drei Menschen wieder entlassen werden. Vier seien nach Angaben von Feuerwehrchef Nigro schwer verletzt, aber stabil. Alle weiteren Verletzten seien in kritischem Zustand - der Grad der Verletzung reiche vom Verlust der Gliedmaßen bis hin zum schweren Hirntrauma.
Quelle: ntv.de, mba/dpa