Politik

Ohne Kinder wird das nichts Deutschland gehen die Eltern aus

Die deutsche Selbstreproduktion ist quasi gestört.

Die deutsche Selbstreproduktion ist quasi gestört.

(Foto: picture alliance / dpa)

Ein sicheres Lebensumfeld mit einem sicheren Arbeitsplatz: für viele junge Leute wohl wichtige Voraussetzungen, um Familien zu gründen. Doch das geschieht nicht. Und in der Folge gehen Deutschland die Eltern aus. Ein Teufelskreis, wenn man so will.

Erst fehlten nur Kinder, künftig fehlen auch Eltern: Weil es immer weniger jüngere Bundesbürger gibt, die Familien gründen können, bluten nach einer Studie der Bertelsmann Stiftung vor allem die ländlichen Regionen aus. Im Jahr 2025 werden demnach in Deutschland insgesamt nur knapp 16 Prozent der Bevölkerung zwischen 22 und 35 Jahre alt sein. 2006 waren es noch fast 17 Prozent. "Dies bedeutet einen Rückgang um 1,15 Millionen Personen, der auch durch eine leichte Zunahme der Geburtenrate nicht ausgeglichen werden könnte", erläuterte ein Sprecher.

Entwicklung der Elternjahrgänge in den einzelnen Bundesländern.

Entwicklung der Elternjahrgänge in den einzelnen Bundesländern.

(Foto: Bertelsmann Stiftung)

Wirklich drastisch werde sich der Rückgang nach Erwartung der Experten abseits der Großstädte auswirken. "In vielen Gemeinden im ländlichen Raum gibt es durch die Bildungswanderung einen starken Rückgang in der Altersgruppe zwischen 18 und 25 Jahren. Dadurch wird auch die Elterngeneration in diesen Gegenden weiter abnehmen", sagte Brigitte Mohn, Vorstandsmitglied der Bertelsmann Stiftung. So werden im Landkreis Uecker-Randow in Mecklenburg-Vorpommern den Berechnungen zufolge im Jahr 2025 gerade einmal 4,4 Geburten auf 1000 Einwohner kommen. In Bayerns Hauptstadt München dagegen werden es im Schnitt 10,7 Neugeborene sein, besagen die Hochrechnungen der Forscher.

Anteil der Elterngeneration an der Gesamtbevölkerung 2025.

Anteil der Elterngeneration an der Gesamtbevölkerung 2025.

(Foto: Bertelsmann Stiftung)

Um die jungen Menschen zu halten, sei es wichtig, ihr Lebensumfeld attraktiver zu machen, sagte Mohn. So müssten die betroffenen Regionen das Arbeitsangebot, die Bildungsangebote und die Verkehrsverbindungen verbessern. Bevölkerungsrückgang und Alterung könnten dort sonst noch schneller voranschreiten.

Quelle: ntv.de, dpa

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