Politik

Kampf um die Krim +++ Die Ereignisse vom 3. März +++

+++ 23:40 Weitere russische Soldaten kommen auf die Krim +++
Die russische Armee bringt nach Angaben von ukrainischen Grenztruppen Soldaten per Fähre auf die ukrainische Halbinsel Krim. Zuvor hätten die Soldaten einen Grenzposten eingenommen. Die Straße von Kertsch im Schwarzen Meer, die Südrussland und die Krim trennt ist lediglich 4,5 Kilometer breit.

+++ 22:24 Janukowitsch soll Putin um Hilfe gebeten haben +++
Der frühere ukrainische Präsident Janukowitsch bat laut dem russischen UN-Botschafter Vitali Tschurkin den russischen Staatschef Putin, mit militärischer Gewalt Recht und Ordnung in der Ukraine wiederherzustellen. Janukowitsch habe auf "Akte des Terrors und der Gewalt" im Land hingewiesen.

+++ 21:50 Russische Soldaten besetzen Grenzposten +++

Drei Lastwagen mit russischen Soldaten setzen nach Angaben von ukrainischen Grenztruppen per Fähre auf die ukrainische Seite über. Zuvor hätten russische Soldaten den Grenzposten am Terminal der Fähre zwischen Russland und der Krim besetzt, hieß es.

+++ 21:09 Chodorkowski bietet sich als Vermittler an +++
Der russische Kreml-Kritiker Michail Chodorkowski bietet sich als Vermittler an. Er sei bereit auf Einladung einer der beteiligten Parteien zu jeder Zeit und an jeden Ort in der Ukraine zu reisen, um "Blutvergießen" zu verhindern, erklärte Chodorkowski, der im Dezember nach zehn Jahren in russischer Haft überraschend freigelassen worden war. Er glaube, dass die Anwesenheit "unabhängiger und international bekannter Persönlichkeiten" eine Eskalation des Konflikts verhindern helfen könnte.

+++ 20:49 Obama: Russland auf falscher Seite der Geschichte +++
Russland befindet sich laut US-Präsident Obama im Ukraine-Konflikt "auf der falschen Seite der Geschichte". Das sagte er vor einem Treffen mit Israels Ministerpräsident Netanjahu vor Reportern im Weißen Haus in Washington. Das ukrainische Volk müsse sein Schicksal selbst bestimmen können, forderte Obama. Russland dürfe kein Militär auf ukrainischem Boden einsetzen und damit internationales Recht brechen. Die USA dächten über zahlreiche Maßnahmen gegen Russland nach.

+++ 20:36 Steinmeier und Lawrow treffen sich +++ Bundesaußenminister Steinmeier diskutiert erneut mit seinem russischen Amtskollegen Lawrow über den Ukraine-Konflikt. Die Politiker trafen sich am Abend im Hotel Intercontinental unweit des Genfer UN-Sitzes. Aus der russischen Delegation verlautete, mit dem Treffen werde ein telefonischer Meinungsaustausch zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel und Kremlchef Wladimir Putin vom Vortag fortgesetzt. Die deutsche Seite äußerte sich zunächst nicht öffentlich zum Inhalt der Begegnung.

+++ 20:28 Nato beruft Sondersitzung ein +++
Der Nato-Rat kommt am Dienstag auf Antrag Polens zu einer Sondersitzung zur Ukraine-Krise zusammen. Polen beantragte das Treffen der 28 Mitgliedstaaten auf Grundlage von  Artikel 4 des Nato-Vertrags, wie Generalsekretär Rasmussen in Brüssel mitteilte. Ein  Nato-Staat kann ein solches Treffen auf Basis des Artikels 4  beantragen, wenn es seine territoriale Unversehrtheit, politische  Unabhängigkeit oder Sicherheit bedroht sieht.

+++ 19:48 USA bereiten Sanktionen gegen Russland vor +++
Die USA denken nach den Worten einer Sprecherin des Außenministeriums nicht nur über Sanktionen gegen Russland nach, sondern bereiten sie bereits konkret vor. Angesichts des Verhaltens Russlands sei es wahrscheinlich, dass sie auch in Kraft gesetzt würden. Das meldet die Nachrichtenagentur Reuters.

+++ 19:33 Europarat: Ukraine soll Minderheiten schützen +++
Der Europarat fordert die ukrainische  Übergangsregierung auf, nationale Minderheiten wie Russen  oder Tataren und deren Sprache zu schützen. Dieses Thema spiele bei  möglichen Verhandlungen zur Lösung des Konflikts eine "wichtige  Rolle», betonte der Generalsekretär der paneuropäischen  Staatenorganisation, Thorbjörn Jagland, am Montag vor Journalisten  in Straßburg.

+++ 19:28 Obama streicht Paralympics-Delegation für Sotschi +++
US-Präsident Obama wird angesichts der Krise in der Ukraine und des russischen Vorgehens auf der Krim keine Polit-Delegation zu den Paralympics (7. bis 16. März) in Sotschi schicken. Diese Entscheidung teilte das Weiße Haus mit, vier Tage vor der Eröffnungsfeier in der russischen Schwarzmeerstadt. "Neben weiteren Maßnahmen", sei dieser Entschluss "als Reaktion auf die Situation in der Ukraine" gefällt worden, sagte Sprecherin Caitlin Hayden.

+++ 19:09 Vorausteam ja, Beobachter-Mission nein +++ Obwohl schon ein Vorausteam der OSZE in die Ukraine aufbrechen soll, ist eine umfassende Beobachtermission noch nicht beschlossen. Da in der Organisation das Einstimmigkeitsprinzip gilt, scheiterte eine entsprechende Entscheidung am Veto Russlands.

+++ 19:02 EU-Regierungschefs treffen sich zu Sondergipfel +++
Die EU-Staats- und Regierungschefs kommen am Donnerstag zu einem Sondergipfel zur Ukraine-Krise zusammen. Das teilte EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy in Brüssel mit. "Die EU-Staats- und Regierungschefs werden über die jüngsten Entwicklungen in der Ukraine diskutieren und wie die notwendige Deeskalation der Lage unterstützt werden kann", hieß es in der Mitteilung des Gipfel-Organisators.

+++ 18:46 Timoschenko: Russland darf Krim nicht einnehmen +++
Die ehemalige ukrainische Ministerpräsident Julia Timoschenko ruft die Staaten der Welt dazu auf, eine Annektierung der Krim durch Russland zu verhindern. "Wenn es Russland erlaubt ist, die Krim einzunehmen, dann wird sich die Welt verändern", sagte sie in einem Interview mit dem US-Sender CNN. "Dann müssen wir feststellen, dass es im 21. Jahrhundert möglich ist, dass ein Land, ein Aggressor, alle internationalen Vereinbarungen verletzen kann und Territorien für sich beanspruchen kann, wann immer er will", sagte die bis vor kurzem inhaftierte Politikerin. Versage die Diplomatie, müsse die Welt "zu anderen Mitteln greifen", so Timoschenko.

+++ 18:36 Cameron: Druck auf Russland erhöhen +++
Der britische Premierminister David Cameron ruft die Internationale Gemeinschaft dazu auf, den Druck auf Russland zu erhöhen und ein "klares Signal" zu setzen. "Wir müssen diplomatischen, politischen, wirtschaftlichen und weiteren Druck ausüben", sagte Cameron nach einem Treffen des Sicherheitsrats der britischen Regierung in London. "Wir wollen Deeskalation sehen - und nicht eine Fortsetzung des Weges, den die russische Regierung damit eingeschlagen hat, die Eigenständigkeit eines Landes und seinen Zusammenhalt zu verletzen."

+++ 18:17 Schwarzmeerflotte dementiert Ultimatum +++
Russland hat Berichte über ein Ultimatum an die ukrainischen Streitkräfte auf der Halbinsel Krim zurückgewiesen. "Das ist völliger Blödsinn", sagte ein Stabsvertreter der russischen Schwarzmeerflotte der Agentur Interfax. Ein Dementi aus höchsten Regierungskreisen in Moskau steht aber noch aus.

+++ 18:09 OSZE-Beobachter brechen noch am Abend in die Ukraine auf +++
Eine erste Gruppe von Beobachtern der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) soll noch am Abend in die Ukraine reisen. "Sie werden neutrale Fakten zusammenstellen und eine konkrete Bewertung der Situation vor Ort vornehmen", sagte die US-Europabeauftragte Victoria Nuland nach einem Treffen der OSZE in Wien. Sie hoffe, die Beobachter würden auch auf die Halbinsel Krim und andere Städte im russischsprachigen Osten der Ukraine reisen können.

+++ 18:03 Russland stellt ukrainischen Truppen Ultimatum +++
Im Konflikt auf der ukrainischen Halbinsel Krim hat Russland den dort stationierten ukrainischen Streitkräften ein Ultimatum für einen Rückzug gestellt. Die Forderung bestehe darin, die neue Regierung auf der Krim anzuerkennen, die Waffen niederzulegen und abzuziehen, sagte ein Sprecher des ukrainischen Verteidigungsministeriums. Anderenfalls müsse man sich auf einen Angriff einstellen. Aus Moskau wurde die Meldung noch nicht bestätigt. Ohne offizielle Bestätigung ist bislang auch die Information, dass das Ultimatum am Dienstagmorgen um 4 Uhr MEZ ausläuft.

(Foto: n-tv)

+++ 17:51 Steinmeier nennt drei Punkte zur Deeskalation +++
Bundesaußenminister Steinmeier fordert die ukrainische und die russische Regierung auf, wieder miteinander zu Reden. Nicht einmalige Gespräche, sondern "laufende Kontakte" müssten sich entwickeln, sagte er bei einer neuerlichen Pressekonferenz am späten Nachmittag in Brüssel. "Mindestens genauso dringlich" sei eine Fact-Finding-Mission auf der Krim, die Fakten unter OSZE-Führung darüber liefern soll, was tatsächlich auf der Halbinsel passiert. "Wir müssen eine verlässliche Übersicht über die Lage on the ground haben", sagte der SPD-Politiker. Außerdem solle eine internationale Kontaktgruppe mit Russland und Ukraine an der Deeskalation der Situation arbeiten.

17:42 USA: Russland soll Beobachter zulassen +++

US-Vize-Präsident Joe Biden ruft Russland auf, einen Einsatz internationaler Beobachter in der Ukraine sofort zu unterstützen. Das habe Biden in einem Telefonat mit dem russischen Ministerpräsidenten Dmitri Medwedew gefordert, teilt das US-Präsidialamt mit.  Medwedew habe betont, es gehe Moskau um den Schutz aller Bürger in der Ukraine - einschließlich der Bewohner der Halbinsel Krim und der Russen in der Ukraine, teilte seine Sprecherin Natalia Timakowa in Moskau mit. Mögliche Sanktionen gegen Russland oder ein US-amerikanischer Boykott des G8-Gipfels in Sotschi im Juni seien nicht besprochen worden, sagte Timakowa der Agentur Interfax zufolge.

+++ 17:29 UN-Sicherheitsrat beruft erneut Sitzung ein +++
Angesichts der wachsenden Spannungen zwischen Russland und der Ukraine um die Schwarzmeer-Halbinsel Krim will sich der UN-Sicherheitsrat noch am Montag bei einer weiteren Sondersitzung erneut mit dem Thema befassen. Das Treffen solle um 21.30 Uhr MEZ stattfinden, teilten die Vereinten Nationen mit. Bereits am Freitag und dann erneut am Samstag hatten sich die 15 Mitglieder des mächtigsten UN-Gremiums zu kurzfristig einberufenen Sondersitzungen getroffen und den Konflikt zwischen Russland und der Ukraine erörtert.

+++ 17:18 Duma-Präsident: Keine Notwendigkeit, Truppen zu entsenden +++
Auf der ukrainischen Halbinsel Krim besteht nach den Worten des Präsidenten des russischen Unterhauses derzeit "keine Notwendigkeit" einer Militärintervention Russlands. Es sei "derzeit nicht notwendig" für Russland, von seinem "Recht zu einer Militärintervention" Gebrauch zu machen, sagte Duma-Präsident Sergej Naryschkin laut Berichten russischer Nachrichtenagenturen. Naryschkin berief sich auf die Zustimmung des russischen Föderationsrates für eine Intervention in der Ukraine.

+++ 16:58 EU setzt Visa-Gespräche mit Russland aus +++
Als Reaktion auf die Krim-Krise setzen die EU-Außenminister die Gespräche mit Russland über Erleichterungen bei der Visa-Vergabe aus. Dies geht aus einem Entwurf für die Abschlusserklärung des Ministertreffens in Brüssel hervor. EU-Diplomaten zufolge beraten die Außenamtschefs auch über weitergehende Sanktionsandrohungen, deren Details aber noch umstritten seien. Russland und die EU verhandeln seit 2007 über eine engere Kooperation bei Visa-Fragen. Russland will für seine Bürger visafreie Reisen in die EU erreichen.

+++ 16:37 Deutsche Bischöfe verurteilen russische Aktionen auf der Krim +++
Die deutschen Bischöfe verurteilen die russische Militäraktion auf der Krim als eklatanten Verstoß gegen das Völkerrecht. "Wenn machtpolitische Ambitionen gegen das Recht durchgesetzt werden, ist der Frieden gebrochen", sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, den "Ruhr Nachrichten". Die Politik der russischen Führung müsse klar zurückgewiesen und verurteilt werden. Zollitsch appellierte an die politische Vernunft aller Beteiligten und warnte vor einer Eskalation.

+++ 16:11 Russland stellt ukrainischen Streitkräften Ultimatum +++
Die russische Schwarzmeerflotte stellt offenbar dem ukrainischen Militär auf der Krim ein Ultimatum bis 4 Uhr MEZ. Bis dahin sollten die ukrainischen Kräfte ihre Waffen niederlegen, ansonsten werde angegriffen, zitiert Interfax Kreise des ukrainischen Verteidigungsministeriums.

+++ 15:57 Hague: Schwerste Krise des 21. Jahrhunderts in Europa +++
Großbritanniens Außenminister Hague bezeichnet die Situation in der Ukraine als die "schwerste Krise in Europa im 21. Jahrhundert". Russland müsse mit Konsequenzen rechnen, wenn es in der Auseinandersetzung mit der Ukraine nicht nachgebe. Die Welt könne es nicht ignorieren, wenn Russland mit Tausenden Soldaten in das ukrainische Gebiet der Krim einfalle. "Wenn Russland nicht davon überzeugt werden kann, die Souveränität und die territoriale Integrität der Ukraine zu respektieren, dann muss es andere Konsequenzen und einen anderen Preis geben", sagte Hague nach einem Treffen mit dem ukrainischen Übergangs-Ministerpräsidenten Arseni Jazenjuk.

(Foto: REUTERS)

+++ 15:48 Ukraine will drastisch sparen +++
Die neue ukrainische Führung kündigt drastische Einschnitte im Haushalt des Krisenlandes an. Insgesamt sollten die Ausgaben um 14 bis 16 Prozent gesenkt werden, kündigte Ministerpräsident Jazenjuk an. Der Regierungschef äußerte sich vor Gesprächen mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF). Bei den Beratungen geht es um die Abwendung der Zahlungsunfähigkeit des Landes nach dem Sturz von Präsident Viktor Janukowitsch.

+++ 15:42 Deutsche Wirtschaft will keine Sanktionen +++
Die deutsche Wirtschaft warnt im Konflikt zwischen Russland und der Ukraine vor Sanktionen gegen Moskau. "Sanktionen würden auch unweigerlich Gegensanktionen auslösen. Das kann niemand wollen", sagte der Geschäftsführer des Ost-Ausschusses der deutschen Wirtschaft, Rainer Lindner. Die Industrie unterstütze den Vorschlag der Bundesregierung, mit einer Kontaktgruppe zum Dialog zurückzukehren. In der Ukraine mit 45 Millionen Bürgern machen etwa 400 deutsche Unternehmen Geschäfte.

+++ 15:26 Angeblich Tausende ukrainische Soldaten übergelaufen +++
Rund 6000 Angehörige der ukrainischen Streitkräfte sollen der neuen prorussischen Regierung der Krim zufolge in den vergangenen Tagen auf der Halbinsel übergelaufen sein. Zuletzt habe ein Stützpunkt mit rund 800 Soldaten und 45 MiG-Kampfjets die Seiten gewechselt, teilte ein Mitarbeiter des moskautreuen Regierungschefs Sergej Aksjonow in Simferopol mit. Zuvor hätten sich Einheiten der Küstenwache und der Flugabwehr losgesagt, hieß es. Das Verteidigungsministerium in Kiew nahm zu den Berichten zunächst nicht detailliert Stellung.

(Foto: REUTERS)

+++ 15:18 EU droht mit Sanktionen +++
Die Europäische Union verurteilt die russische Militäraktion auf der Krim, hofft aber nach wie vor auf eine politische Lösung des Konflikts in der Ukraine. Dies sind Kernpunkte einer Erklärung, über die die Außenminister der 28 EU-Staaten in Brüssel berieten. Darin droht die EU auch Sanktionen gegen Moskau an, falls Russland weiterhin Militär in der Ukraine einsetzte. Bundesaußenminister Steinmeier warnte vor einer neuen Spaltung Europas. "Europa befindet sich ganz ohne Zweifel in der schärfsten Krise seit dem Mauerfall", sagte er. EU-Diplomaten teilten mit, voraussichtlich würden die Staats- und Regierungschefs am Donnerstag (6.3.) bei einem Sondergipfel in Brüssel über die Lage in der Ukraine sprechen.

+++ 15:09 Russland will Festland und Krim mit Brücke verbinden +++
Russland beginnt mit der Planung einer Brücke, die sein Festland mit der Krim verbinden sollen. Ministerpräsident Dmitri Medwedew unterzeichnete ein Dekret, das das russische Staatsunternehmen Awtodor mit Vorstudien für den Bau der 4,5 Kilometer langen Verbindung über die Meerenge von Kertsch auf die russische Halbinsel Taman beauftragt. Bis zum November sollen die Studien abgeschlossen sein. Der Kreml hatte mit der Regierung des entmachteten ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch im Dezember ein Abkommen über den Bau der strategisch wichtigen Brücke geschlossen.

+++ 14:57 Prorussische Demo in Simferopol +++
Auf der Krim gibt es wieder prorussische Demonstrationen. Wie n-tv-Korrespondent Dirk Emmerich berichtet, skandieren Demonstranten in Simferopol: "Russland unser Befreier, Russland unser Retter". Auf Spruchbändern fordern sie ein Referendum.

+++ 14:39 Demonstranten besetzen Regionalverwaltung von Donezk +++

Rund 300 prorussische Demonstranten stürmen die Regionalverwaltung der Stadt Donezk im Osten der Ukraine. Das berichtete ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP. Nach einer Kundgebung von rund 3000 bis 4000 Demonstranten schlug demnach ein Teil von ihnen Fensterscheiben ein, drang in das Gebäude ein und besetzte mehrere Etagen.

+++ 14:31 Deutschland wegen Gaslieferungen unbesorgt +++
Die Bundesregierung sieht in den Spannungen zwischen Russland und der Ukraine keinen Anlass, sich um die Versorgung Deutschlands mit Erdgas zu sorgen. Die Gasspeicher seien gut gefüllt, sagte eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums. Deutschland habe die viertgrößten Kapazitäten weltweit und sei auf mögliche Lieferengpässe gut vorbereitet. Für Liefereinschränkungen gebe es aber keinerlei Anhaltspunkte. Das gelte auch für die Rohölimporte.

+++ 14:05 Russland fährt immer mehr Soldaten an +++
Nach Angaben des ukrainischen Grenzschutzes setzt Russland die Verstärkung seiner Truppen auf der Krim trotz internationaler Proteste ungebremst fort: In den vergangenen 24 Stunden seien zehn Kampfhubschrauber und acht Truppentransportflugzeuge auf der Halbinsel gelandet, ohne dass die ukrainische Regierung vorab darüber informiert worden wäre. Die prorussischen Paramilitärs kontrollierten bereits große Teile der Krim und blockierten ukrainische Kasernen.

+++ 13:35 Lawrow: Russen verteidigen Menschenrechte +++
Russlands Außenminister Lawrow bezeichnet das russische Vorgehen in der Ukraine als "Verteidigung der Menschenrechte". Vor dem UN-Menschenrechtsrat in Genf erklärt er, dass Moskau bei seinem Engagement in erster Linie an die ukrainischen Bürger denke. Der Übergangsregierung Kiew wirft er vor, die Menschenrechte der Russen in der Ukraine zu missachten.  

+++ 13:23 Kiew: Russische Kampfjets verletzen Luftraum +++
Russische Kampfflugzeuge sind nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums in der Nacht zum Montag zweimal in den ukrainischen Luftraum über dem Schwarzen Meer eingedrungen. Ukrainische Abfangjäger seien aufgestiegen und hätten die Russen abgedrängt.

+++ 13:13 Offizielle Fahndung nach Janukowitsch+++
Das ukrainische Innenministerium schreibt den gestürzten Präsidenten Viktor Janukowitsch zur Fahndung aus. Ein entsprechender Aufruf wird auf der Website der Behörde veröffentlicht.

+++ 12:53 Timoschenko: Putin hat USA den Krieg erklärt +++
Ex-Regierungschefin Timoschenko wirft Russland eine Kriegserklärung gegen die Ukraine und ihre Verbündeten vor. Mit der "Besetzung" der Halbinsel Krim habe Russlands Präsident Putin nicht nur der Ukraine, sondern auch "den Garanten unserer Sicherheit, nämlich den USA und Großbritannien, den Krieg erklärt", sagt die Politikerin. Sie glaube nicht, "dass Russland die rote Linie überschreitet". Sollte die Regierung dies doch tun, "wird sie verlieren", betont Timoschenko.

+++ 12:26 Steinmeier warnt vor Spaltung Europas +++
Bundesaußenminister Steinmeier warnt vor einer erneuten Spaltung Europas. "Europa befindet sich ganz ohne Zweifel in der schärfsten Krise seit dem Mauerfall", sagt er bei einem Sondertreffen der EU-Außenminister. "25 Jahre nach dem Ende der Blockkonfrontation ist die Gefahr einer erneuten Spaltung Europas real. Täglich spitzt sich die Lage in der Ukraine weiter zu."

+++ 12:05 Deutsche Gasspeicher gut gefüllt +++
Die Gasspeicher in Deutschland sind nach Angaben des Wirtschaftsministeriums gut gefüllt. Es gebe keinen Anlass zur Sorge, sagt eine Sprecherin vor dem Hintergrund der Krise in der Ukraine.

+++ 11:42 Ministerpräsident: Ukraine gibt Krim nicht auf +++
Der ukrainische Ministerpräsident Jazenjuk bekräftigt den Anspruch seines Landes auf die Krim. Die Ukraine werde die Halbinsel niemals aufgeben, sagt er der Nachrichtenagentur Interfax.

+++ 11:27 Russisches Militär vor Kasernen nahe Simferopol +++
Vor den Kasernen nahe Simferopol patroullieren russische Soldaten. Dies berichtet n-tv Korrespondent Dirk Emmerich. Für Journalisten gibt es kein Durchkommen.

+++ 11:16 Deutsche Athleten fliegen nach Sotschi +++
Ungeachtet der drohenden Eskalation auf der Krim ist ein Boykott der Paralympics in Sotschi für den Deutschen Behindertensportverband (DBS) noch kein Thema. "Wir haben im Moment keinen Anlass, von unseren Reiseplänen abzusehen", sagt DBS-Präsident Beucher. Er sei angesichts der Entwicklung in den vergangenen Tagen und dem russischen Militäreinsatz auf der Krim allerdings "sehr besorgt".

+++ 11:03 Gazprom erwägt höhere Gaspreise +++
Der russische Konzern Gazprom prüft nach Angaben seines Finanzvorstands eine Preiserhöhung für Gaslieferungen an die Ukraine nach dem ersten Quartal. Erst im Dezember hatte Russland den Gaspreis für die Ukraine gesenkt. Das Abkommen kann jedoch quartalsweise gekündigt werden. Offenbar in Erwartung höherer Preise nimmt die Ukraine nach Angaben von Uktransgas derzeit doppelt so viel Gas von Russland ab wie vor einem Jahr.

+++ 10:43 OSZE will Beobachtermission schicken +++
Angesichts der massiven russischen Einmischung will die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) eine Beobachtermission in die Ukraine schicken. Die Beobachter sollten die "Umstände der Vorfälle in der Ukraine" prüfen, teilt der amtierende OSZE-Vorsitzende Burkhalter mit. Er ruft die ukrainische Übergangsregierung in Kiew auf, das OSZE-Büro für demokratische Institutionen und Menschenrechte mit der Mission zu beauftragen.

+++ 10:34 Grünen-Chef: "Kein Business as usual" +++
Grünen-Chef Cem Özdemir befürwortet, dass die Vorbereitungen für den G8-Gipfel in Sotschi auf Eis gelegt werden. "Man muss Russland klarmachen, dass es nicht Business as usual geben kann nach der Eskalation auf der Krim. Aber es muss auch klar sein: Es gibt keine militärische Option", sagt Özdemir bei n-tv. Jedoch könnten russische Gelder eingefroren werden.

+++ 10:19 Barroso kündigt "starke" EU-Reaktion an +++
Die EU will nach Worten von Kommissionspräsident Barroso auf die Ukraine-Krise gemeinsam und "stark" reagieren. Sie habe bereits ihre Sorge zum Ausdruck gebracht und arbeite mit dem Internationalen Währungsfonds an Hilfen für das Land, sagt er.

+++ 10:13 Prinz Edward bleibt Sotschi fern +++
Prinz Edward, jüngster Sohn von Queen Elizabeth II., sagt seinen Besuch bei den Paralympics im russischen Sotschi wegen der Ukraine-Krise ab. Er werde "auf Geheiß der Regierung" nicht nach Sotschi reisen. Zuvor hatte Premier Cameron erklärt, auch Vertreter seiner Regierung würden nicht zu den Weltspielen der Behindertensportler reisen. Edward ist Schirmherr der britischen paralympischen Vereinigung. Die Paralympics werden an diesem Freitag eröffnet und dauern bis zum 16. März.

+++ 09:47 Erdgas wird nicht angetastet +++
Russisches Erdgas wird nach Angaben der Ukraine durch ihre Pipelines wie üblich nach Europa weitergeleitet. Das berichtet die zuständige Firma Ukrtransgas.

+++ 09:17 London spricht von größter Krise des 21. Jahrhunderts +++
Der britische Außenminister William Hague bezeichnet die Krise in der Ukraine als bislang größte Krise in Europa im 21. Jahrhundert. Er ruft Russland zugleich auf, seine Streitkräfte zurück in die Stützpunkte zu beordern.

(Foto: stepmap.de)

+++ 09:12 UN ziehen Mitarbeiter von der Krim ab +++
Medienberichten zufolge fordern die Vereinten Nationen ihre Mitarbeiter auf, die Krim zu verlassen. Die UN-Mitarbeiter wurden mitten in der Nacht informiert.

+++ 08:16 Russische Börse stürzt ab +++
Die Krim-Krise schickt die russische Börse auf Talfahrt: Der Moskauer Börsenindex MICEX bricht um fast 6 Punkte ein, der Index RTS sackt nach Börsenöffnung um 7 Prozent in den Keller. Der Rubel stürzt auf ein historisches Tief gegenüber Euro und Dollar. Ein Euro kostet erstmals mehr als 50 Rubel.

+++ 07:59 Ukraine berichtet über Truppenaufmarsch +++
Ukrainische Grenztruppen berichten über einen Aufmarsch gepanzerter Fahrzeuge an der russischen Küste gegenüber der Krim. Russland blockiere zudem das Mobilfunknetz in Teilen der Krim.

+++ 07:45 Dax wegen Krim-Krise tiefer erwartet +++
Die wachsenden Spannungen zwischen dem Westen und Russland wegen der Krim-Krise sorgen Börsianern zufolge für Verunsicherung unter Anlegern. Die Experten rechnen heute daher mit fallenden Kursen des Dax. Am Freitag hatte er 1,1 Prozent höher bei 9692,08 Punkten geschlossen.

+++ 06:54 Gespannte Ruhe auf der Krim +++
Der Morgen beginnt auf der Krim in gespannter Ruhe. Am Parlament in Simferopol sind weder Militär noch Polizei zu sehen. Auf dem Dach des Gebäudes weht eine russische Flagge.

+++05:42 EU-Außenminister beraten über Lage +++
Heute beschäftigt die Krise in der Ukraine auch die EU-Außenminister. Bei dem Sondertreffen soll über mögliche Antworten der Europäischen Union auf russische Militäraktionen vor allem auf der ukrainischen Halbinsel Krim gesprochen werden. Diplomaten sagten, die Außenminister wollten Russlands Präsidenten Putin erneut auffordern, auf einen Militäreinsatz zu verzichten.

+++ 04:17 Ukraine spielt Rolle bei den Oscars +++
Bei der Oscar-Verleihung finden auch die Ereignisse in der Ukraine eine Erwähnung. Als Jared Leto seinen Preis als bester Nebendarsteller entgegennimmt, sagt er: "An all die Träumer da draußen, in der Ukraine und in Venezuela: Während ihr darum kämpft, eure Träume wahr werden zu lassen, denken wir an euch."

+++ 03:52 Tokios Börse von Krim-Krise beeindruckt +++
Der Nikkei-Index erreicht zur Handelsmitte ein Minus von 259,24 Punkten. Analysten machen die Entwicklungen in der Ukraine dafür verantwortlich.

+++ 1:43 G7-Staaten verurteilen Russland +++
Alle G7-Industrienationen, also auch Deutschland, setzen als Konsequenz aus der russischen Intervention auf der Krim ihre Vorbereitungen auf das geplante G8-Treffen in Sotschi in Russland aus. Das geht aus einer gemeinsamen Erklärung hervor, die das Weiße Haus veröffentlicht. Darin verurteilen die Staaten die "klare Verletzung der Souveränität und territorialen Integrität der Ukraine" durch Russland und fordern Moskau zu direkten Gesprächen mit Kiew auf.

+++ 01:31 Putins Menschenrechtsrat gegen Krim-Einmarsch +++
Putin bekommt Gegenwind aus dem eigenen Umfeld. Der Menschenrechtsrat des russischen Präsidenten spricht sich gegen einen Einmarsch in die Ukraine aus. Die russischen Bürger dort seien trotz der jüngsten Gewalt keiner Gefahr ausgesetzt, die ein militärisches Vorgehen rechtfertigen würde, heißt es in einer Erklärung der Beratergruppe. "Ein Einsatz der Streitkräfte bringt immer die Gefahr einer Eskalation der Gewalt und schlimmerer Menschenrechtsverletzungen mit sich." Das Dokument ist von 27 Mitgliedern des Rates unterzeichnet, drei geben eine getrennte, gegenteilige Einschätzung ab. Putin hat in der Vergangenheit mehrfach die Empfehlungen des Rates ignoriert.

+++ 00:52 Krim-Kontaktgruppe nimmt Gestalt an +++
Die von Kanzlerin Merkel angeregte Kontaktgruppe zur Krim-Krise scheint verwirklicht zu werden, erste Details werden bereits festgelegt. In ihrem Telefonat mit Obama kommt sie mit dem US-Präsidenten überein, dass diese unter der Leitung der OSZE stehen soll. In einem vorhergehenden Gespräch mit Putin holte Merkel bereits die Zusage Russlands ein.

+++ 00:35 Exil-Ukrainer demonstrieren in Manhattan +++
Ukrainische Einwanderer und deren Nachfahren in den USA zeigen in New York Flagge. Mehrere Hundert gehen gegen das russische Vorgehen auf der Krim auf die Straße. Mit ukrainischen Fahnen und Plakaten ziehen sie stundenlang durch Manhattan und schließlich vor das russische Generalkonsulat. Dort singen sie die Nationalhymne der Ukraine und skandieren "Kein Krieg in der Ukraine" und "Russland, lass deine Hände von der Ukraine". Auf den Plakaten ist unter anderem "Wir danken den USA für ihre Unterstützung", "Putin ist teuflisch" und "Wir werden kämpfen" zu lesen.

+++ 0:19 Ban schickt seinen Stellvertreter +++
UN-Generalsekretär Ban Ki Moon schickt seinen Stellvertreter Jan Eliasson in die Ukraine. Er werde noch am Sonntagabend (Ortszeit) aus New York abreisen, teilen die Vereinten Nationen mit. In der Ukraine solle sich Eliasson ein Bild der Situation machen, um dann UN-Chef Ban darüber zu informieren, welche Schritte die Vereinten Nationen zur Deeskalierung der Lage unternehmen könnten.

Lesen Sie hier, was zuvor geschah.

Quelle: ntv.de, vpe/ghö/ppo/jog

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