Kampf um die Krim +++ Die Ereignisse vom 5. März +++
06.03.2014, 07:42 Uhr+++ 22:00 Ukraine gewinnt Testspiel gegen die USA
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Der schwierigen politischen Lage in dem Land zum Trotz gewinnt die Fußball-Nationalmannschaft der Ukraine ein Testspiel gegen die USA mit 2:0 (1:0). Andrej Jarmolenko (12. Minute) und Marko Devic (68.) erzielen in Larnaca die Tore. Die Testpartie war wegen der Krise in der Ukraine nach Zypern verlegt worden. Bei den USA spielten auch die Bundesliga-Profis Fabian Johnson von 1899 Hoffenheim und John Anthony Brooks von Hertha BSC mit. Die USA mit Trainer Jürgen Klinsmann sind bei der WM in Brasilien am 26. Juni in Recife letzter deutscher Gruppengegner.
+++ 21:20 Merkel und Putin telefonieren erneut +++
Bundeskanzlerin Angela Merkel und Russlands Präsident Wladimir Putin haben abermals über die Ukraine-Krise gesprochen. Das teilt der Kreml mit. Bei dem Gespräch seien "Szenarien für eine internationale Zusammenarbeit" diskutiert worden, mit dem Ziel, die Lage in der Ukraine zu normalisieren. Nach Kreml-Angaben ging das Gespräch auf eine Initiative der Kanzlerin zurück. Merkel hatte zuletzt am Sonntag mit Putin telefoniert. Dabei hatte sie dem Kreml-Chef wegen des aggressiven Vorgehens auf der Krim einen Verstoß des Völkerrechts vorgeworfen, zugleich aber für die Bildung einer Kontaktgruppe geworben. Diese soll direkte Gespräche zwischen Russland und der neuen Regierung in der Ukraine ermöglichen.
+++ 20:15 Lawrow verweigert Treffen mit ukrainischem Amtskollegen +++
Trotz hektischer Krisen-Diplomatie verlässt der russische Außenminister Sergej Lawrow das Außenministerium in Paris, ohne seinen ukrainischen Amtskollegen getroffen zu haben. Das verlautet aus diplomatischen Kreisen in der französischen Hauptstadt. Die Außenminister der USA, Großbritanniens, Frankreichs, Deutschlands und weiterer Länder hatten über Stunden versucht, Lawrow in Paris zu einem direkten Gespräch mit dem ukrainischen Interims-Außenminister Andrej Deschtschyzja zu bewegen. Nach Angaben Lawrows sollen die Diskussionen über die Krise aber in den kommenden Tagen fortgesetzt werden.
+++ 19:35 Nato prüft gesamte Zusammenarbeit mit Russland +++
Die Nato will wegen der Krim-Krise ihre gesamte Zusammenarbeit mit Russland überprüfen. Im Gegenzug wird das Bündnis seine Kooperation mit der zivilen und militärischen Führung in der Ukraine vertiefen, kündigt Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen an.
+++ 18:50 Demonstranten stürmen Regionalverwaltung in Donezk +++
Bei Protesten in der ostukrainischen Stadt Donezk besetzen prorussische Demonstranten die Regionalverwaltung. Nach einer Kundgebung gegen die neue Führung in Kiew hätten zahlreiche der mehr als 2000 Teilnehmer das Gebäude gestürmt, berichten lokale Fernsehsender. Die Demonstranten schwenkten russische Flaggen. Medien in Kiew äußern Zweifel, ob es sich um Einheimische oder nicht doch um russische Provokateure handelt. Donezk gilt als Hochburg des entmachteten Präsidenten Viktor Janukowitsch.
+++ 17:55 UN: Gesandter von Bewaffneten bedroht +++
UN-Vizegeneralsekretär Jan Eliasson dementiert einen Bericht über die Entführung des UN-Sondergesandten Robert Serry. Dieser sei jedoch bedroht worden. Zuvor hatte die Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf das ukrainische Außenministerium berichtet, Bewaffnete hätten den Diplomaten auf der Krim festgesetzt.
+++ 17:40 Video: Soldat auf Krim sagt, er sei Russe +++
Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu weist Berichte zurück, wonach russische Soldaten bereits seit Tagen strategisch wichtige Punkte auf der ukrainischen Halbinsel Krim kontrollieren. In den Medien veröffentlichte Fotos von Panzerfahrzeugen mit russischen Kennzeichen bezeichnet Schoigu als "Provokation". Ein Video, in dem sich ein Bewaffneter im Kampfanzug selbst als Russe bezeichnet, nennt der Minister laut der russischen Nachrichtenagentur Itar-Tass "völligen Unsinn".
+++ 16:35 Gabriel reist nach Moskau +++
Als erstes deutsches Regierungsmitglied seit Ausbruch der Krim-Krise will Vizekanzler Sigmar Gabriel am Donnerstag nach Moskau reisen. Möglich ist, dass der Wirtschaftsminister auch den russischen Präsidenten Wladimir Putin trifft. Eine Bestätigung dafür gibt es bisher aber nicht. Unter Umständen macht Gabriel zudem auf dem Rückflug nach Deutschland einen Zwischenstopp in der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Der schon länger geplante Russland-Besuch habe durch die internationale Krise einen neuen Kontext erhalten und sei eng mit Kanzlerin Angela Merkel und Außenminister Frank-Walter Steinmeier abgestimmt, sagte ein Sprecher Gabriels.
+++ 16:00 Hillary Clinton vergleicht Putin mit Hitler +++
Die ehemalige US-Außenministerin Hillary Clinton hat einem Medienbericht zufolge die Politik von Kremlchef Wladimir Putin im Konflikt um die Ukraine mit dem Verhalten von Adolf Hitler verglichen. "Wenn einem das bekannt vorkommt, es ist das, was Hitler damals in den 30er Jahren tat", soll Clinton laut einem Bericht der Lokalzeitung "Long Beach Press-Telegram" am Dienstag bei einem Auftritt in Kalifornien gesagt haben. Das Büro der Demokratin nahm zunächst keine Stellung zu dem Bericht.
+++ 15:35 Schulz: Russland als Sanktion die Fußball-WM entziehen +++
Der Osteuropaexperte Werner Schulz von den Grünen regt an, als Sanktion Russland die in vier Jahren dort geplante Fußballweltmeisterschaft zu entziehen. Dazu müsse die EU auf die Fifa Druck ausüben. Gleichzeitig sollten die EU-Staats- und Regierungschefs bei ihrem Sondergipfel am Donnerstag Visafreiheit für die ukrainischen Bürger beschließen. Dies würde viele Ukrainer davon abhalten, sich russische Pässe zu verschaffen. Schulz gehört im Europaparlament den Ausschüssen für die Zusammenarbeit mit Russland und der Ukraine an.
+++ 15:25 Außenminister fordern Beobachter auf der Krim +++
Die Außenminister der Ukraine, der USA und Großbritanniens fordern in einer gemeinsamen Erklärung die sofortige Entsendung internationaler Beobachter in die Ostukraine und auf die Krim.
+++ 15:05 Merkel sagt wegen EU-Gipfel Aschermittwochs-Rede ab +++
Bundeskanzlerin Angela Merkel sagt die Teilnahme am Politischen Aschemittwoch der CDU in Demmin in Mecklenburg-Vorpommern ab. Als Grund nennt die CDU die Vorbereitung des EU-Gipfels in Brüssel, auf dem am Donnerstag möglicherweise über Sanktionen gegen Russland entschieden wird.
+++ 14:55 Kiew errichtet Kontrollpunkte an Straßen zur Krim +++
Ukrainische Einheiten errichten nach eigenen Angaben Kontrollpunkte an den Zufahrtsstraßen zur Halbinsel. Die Führung in Kiew wolle das Eindringen von Provokateuren verhindern, die der pro-russischen Führung der Autonomen Halbinsel zu Hilfe kommen, sagt der Vize-Chef des Grenzdienstes der Ex-Sowjetrepublik, Pawel Schischolin. "An den Zugängen arbeiten 300 Grenzschützer an drei Straßen", sagt er örtlichen Medien zufolge. Auch die Kontrollen an der Landesgrenze mit Russland seien verstärkt worden. Rund 500 "Extremisten" sei dort bereits allein in den vergangenen 24 Stunden die Einreise verweigert worden.
+++ 14:21 Jazenjuk besucht Nato +++
Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen empfängt am Donnerstag den ukrainischen Ministerpräsidenten Jazenjuk im Hauptquartier der Militärallianz in Brüssel. Die Ukraine ist anders als Polen oder die baltischen Staaten kein Mitglied der Nato. Es gibt aber seit den 90er Jahren einen Partnerschaftsvertrag.
+++ 13:58 US-Marine beantragt Einfahrt ins Schwarze Meer +++
Die USA bereiten offenbar die Verlegung eines Kriegsschiffs in das Schwarze Meer vor. Die Türkei soll grünes Licht für eine Passage durch den Bosporus gegeben haben, berichten türkische Medien. Die USA müssen eine Durchfahrt bei der Türkei anmelden. Für Nichtanrainerstaaten gelten zudem Beschränkungen der Tonnage und der Zeitdauer. Zuletzt waren vor Beginn der Olympischen Winterspiele in Sotschi zwei US-Kriegsschiffe im Schwarzen Meer eingetroffen - der Lenkwaffenzerstörer USS Ramage (DDG-61) und das Kommandoschiff USS Mount Whitney (LCC-20).
+++ 12:56 Ukraine sichert Atomkraftwerke vor Übergriffen +++
Die Ukraine verschärft wegen der Krim-Krise die Sicherheitsvorkehrungen an ihren Atomkraftwerken. Das Eingreifen der russischen Armee in der Ukraine sei eine "ernste Bedrohung für die Sicherheit" des Landes, teilt der ukrainische Botschafter bei der IAEA in Wien mit. Das "illegale" Vorgehen der russischen Streitkräfte habe auch "mögliche Folgen" für die Atomanlagen in der Ukraine.
+++ 12:21 EU friert Konten von 18 Ukrainern ein +++
Die EU friert die Konten von 18 Ukrainern ein, die sie für Gewalt und Menschenrechtsverletzungen während der politischen Umwälzungen in dem Land verantwortlich macht. Die Namen der Betroffenen sollen am Donnerstag im Amtsblatt der EU veröffentlicht werden und dann in Kraft treten. Noch unklar ist, ob die Sanktionen auch auf den entmachteten Präsidenten Janukowitsch oder Angehörige seiner Familie zielen.
+++ 12:10 EU stellt Kiew 11 Mrd. Euro an Hilfe in Aussicht +++
Die Europäische Union will für die Ukraine Finanzhilfen in Höhe von insgesamt elf Milliarden Euro bereitstellen. Dies teilte die EU-Kommission in Brüssel mit. Diese Summe ergibt sich aus verschiedenen Maßnahmen in den kommenden Jahren.
+++ 11:40 Moskau: Keine Gewalt über pro-russische Kräfte +++
Der russische Außenminister Lawrow erklärt, Russland könne die bewaffneten "Selbstverteidigungs-Gruppen" auf der Krim nicht zurückkommandieren, denn es sei kein russisches Militär. Das Personal der russischen Schwarzmeerflotte halte sich indes in den Stützpunkten auf.
+++ 10:47 Bundeswehr fliegt Verletzte aus Kiew aus +++
Die ukrainische Regierung bittet Deutschland bei der Versorgung Dutzender Menschen um Hilfe, die bei den blutigen Protesten auf dem Maidan-Platz verletzt wurden. Die Verletzten werden jetzt von einem Ärzteteam der Bundewehr für den Transport nach Deutschland vorbereitet. Sie sollen anschließend mit einem MEDEVAC-Airbus ausgeflogen werden. Die Zielkrankenhäuser sind noch unbekannt.
+++ 10:34 Russen besetzen ukrainische Abwehrstellungen +++
Russische Einheiten sollen nach Angaben russischer Medien zwei ukrainische Raketenabwehreinheiten auf der Krim besetzt haben. Das ukrainische Militär bestätigt diese Meldung nicht.
+++ 10:02 Ukrainer nehmen Donezk wieder in Besitz +++
Die ukrainische Polizei räumt die von pro-russischen Kräften besetzten Regierungsgebäude in Donezk. So war beispielsweise der Sitz der Regionalregierung im Osten des Landes von den Putin-Anhängern besetzt worden. Über dem Gebäude weht jetzt wieder die ukrainische Flagge, nachdem die Besetzer dort die russische Flagge gehisst hatten.
+++ 09:30 Russland bereitet sich auf Sanktionen vor +++
Russische Parlamentsabgeordnete arbeiten offenbar an einem Gesetzentwurf, der Reaktionen auf mögliche Sanktionen der EU oder der USA umreißt. Es geht unter anderem um die Möglichkeit, Eigentum, Vermögenswerte und Konten europäischer und amerikanischer Unternehmen zu konfiszieren.
+++ 08:53 Erler: Sanktionen sind das falsche Mittel +++
Der Russland-Koordinator der Bundesregierung, Erler, hält Sanktionen gegen Russland für ungeeignet, um Moskau von seinem Vorgehen in der Krim-Krise abzubringen. "Russland könnte mit eigenen Sanktionen antworten. Das könnte zu einer Eskalation führen", so Erler. Russland und die EU seien gegenseitig voneinander abhängig, vor allem im Energiesektor.
+++ 08:15 Asiens Börsen erholen sich +++
Putins Äußerungen zur Krim-Krise führen zu einer Kurserholung an den Aktienmärkten in Fernost. Wie zuvor schon in Europa und den USA wird Putins Stellungnahme so ausgelegt, dass ein Krieg mit der Ukraine weniger wahrscheinlich geworden ist. In Tokio schließt der Nikkei-Index mit 1,2 Prozent im Plus auf 14.897 Punkten.
+++ 06:49 Nur geringe Militärpräsenz auf der Krim +++
In der Ukraine verbringen die Menschen anscheinend eine ruhige Nacht. Am Morgen ist auf den Straßen der Krim kaum Militärpräsenz wahrnehmbar. Das öffentliche Leben scheint von den Ereignissen der vergangenen Tage unberührt. Lediglich die Militärstützpunkte werden weiter von pro-russischen Kräften kontrolliert.
+++ 05:40 Roth: Regierungsmitglieder sollten Paralympics fernbleiben +++
Die Grünen haben die Bundesregierung aufgefordert, die Paralympischen Spiele im russischen Sotschi zu boykottieren. "Mitglieder der Bundesregierung sollten den Paralympics in Sotschi fern bleiben und Putin keine Gelegenheit zur Inszenierung geben", sagte Bundestags-Vizepräsidentin Roth.
+++ 03:30 Bundeswehr schickt zwei Militärbeobachter +++
Die Bundeswehr wird nach Informationen der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" zwei unbewaffnete Militärbeobachter in die Ukraine schicken. Sie seien Teil einer Beobachtermission, berichtet das Blatt. Gemeinsam mit mehreren anderen Mitgliedsstaaten der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) folge Deutschland damit einer Einladung der ukrainischen Regierung.
+++ 03:10 Obama reist nicht zum G8-Gipfel +++
US-Präsident Obama wird einem Regierungsvertreter
zufolge nicht am Treffen der acht wichtigsten Industrienationen (G8) im Juni im russischen Sotschi teilnehmen. Eine Teilnahme sei nur denkbar, sollte Russland in der Ukraine-Krise zurückrudern. Der Regierungsvertreter bestätigte zudem, dass Obama mit Bundeskanzlerin Merkel über die Krise gesprochen hat. Details wurden jedoch nicht genannt.
+++ 01:25 UN-Sondergesandter auf der Krim +++
In der Krise um die Krim ist der UN-Sondergesandte Robert Serry auf der ukrainischen Halbinsel eingetroffen. Der Niederländer ist eigentlich Sonderbeauftragter für den Friedensprozess im Nahen Osten, gilt aber als politische Feuerwehr von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon. Serry war aus Kiew aufgebrochen, wo er sich bereits seit der vergangenen Woche aufhält.
Lesen Sie hier, was zuvor geschah.
Quelle: ntv.de, ppo/wne