Politik

Bremen entscheidet Die letzte SPD-Hochburg wählt

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(Foto: dpa)

Das kleinste Bundesland Bremen wählt heute eine neue Bürgerschaft. Dabei wird aller Voraussicht nach alles so bleiben, wie es war. Die SPD unter Regierungschef Böhrnsen kann vermutlich weiterregieren, zusammen mit den Grünen, denen fulminante Ergebnisse vorhergesagt werden. Schlecht sieht es dagegen aus für CDU und Liberale. Die Wahlbeteiligung fällt indes eher dürftig aus.

Die Menschen im kleinsten Bundesland Bremen wählen heute eine neue Bürgerschaft. Nach Hamburg, Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg ist der Stadtstaat das fünfte Bundesland im Superwahljahr 2011, in dem die Bürger über ein neues Parlament entscheiden. Bis Sonntagmittag hat sich eine nur mäßige Wahlbeteiligung abgezeichnet. Wie der Landeswahlleiter mitteilte, gaben bis 16.00 Uhr nur 38,1 Prozent der rund 500.000 Wahlberechtigten in Deutschlands kleinstem Bundesland ihre Stimme ab. Bei der Wahl 2007 waren es zum gleichen Zeitpunkt 43 Prozent gewesen. Die Wahllokale, die seit 08.00 Uhr geöffnet sind, schließen um 18.00 Uhr.

Unangefochten: Böhrnsen darf sein Amt wohl behalten.

Unangefochten: Böhrnsen darf sein Amt wohl behalten.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die jüngsten sehen die rot-grüne Koalition von Regierungschef Jens Böhrnsen (SPD) mit einer großen Mehrheit vor der politischen Konkurrenz. Beide Parteien haben sich bereits für eine Fortsetzung ihres Bündnisses ausgesprochen. Bremen ist die letzte , in der seit Ende des Krieges die Sozialdemokraten die Regierungschefs stellen.

Die Sozialdemokraten können den Demoskopen zufolge mit 36 bis 37 Prozent rechnen. Sie würden damit ihr 2007 erreichtes Ergebnis von 36,7 Prozent halten und wieder die stärkste Fraktion bilden.

Der Höhenflug der Grünen setzt sich nach den Umfragen auch in Bremen fort. Die Partei könnte mit rund 24 Prozent der Stimmen (2007: 16,5 Prozent) rechnen und die CDU erstmals in einem Bundesland überflügeln. Trotz rechnerischer Möglichkeit lehnte die Grünen-Spitzenkandidatin und Finanzsenatorin Karoline Linnert im themenarmen Wahlkampf ein Bündnis mit den Christdemokraten ab.

CDU nur noch drittstärkste Kraft?

In den Umfragen rutschte die CDU auf zuletzt 19 bis 20 Prozent (2007: 25,6). Dies wäre das schlechteste Ergebnis seit Jahrzehnten im kleinsten Bundesland. Die FDP kam in den Umfragen auf 3 bis 4 Prozent (2007: 6) und würde so nicht mehr in die Bürgerschaft einziehen, während die Linke mit 6 bis 7 Prozent (2007: 8,4) erneut vertreten wäre.

CDU-Anhänger machen sich am Freitag noch einmal Mut.

CDU-Anhänger machen sich am Freitag noch einmal Mut.

(Foto: dpa)

Insgesamt konkurrieren 16 Parteien und Wählervereinigungen um die 83 Sitze. Die Finanzpolitik in dem mit rund 18 Milliarden Euro verschuldeten Bundesland war im Wahlkampf der einzige große Zankapfel.

Rund 500.000 Wähler können bei dem neuen Wahlsystem bis zu fünf Stimmen auf Kandidaten und Parteien verteilen. Erstmals dürfen in einem Bundesland auch über ein Landesparlament abstimmen. Die abschließenden Ergebnisse des Wahltages kann die Wahlleitung heute nicht präsentieren. Die Auszählungen dauern an der Weser voraussichtlich bis Mittwoch.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP

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