Politik

Falsche Stasi-Anklage Diplomat will Schadenersatz

Der finnische Topdiplomat Alpo Rusi verlangt von seiner Regierung 500.000 Euro wegen falscher Anschuldigungen als Stasi-Spion. Rusis Anwalt erklärte in Helsinki zum Abschluss eines Prozesses in Helsinki, die Forderung sei als Schadenersatz und Schmerzensgeld für "massive Fehlleistungen" von Finnlands Geheimdienst Supo angemessen. Dieser hatte den Diplomaten im Rang eines Botschafters 2002 über längere Zeit mit Rusis älterem Bruder Jukka verwechselt, der tatsächlich Agent für den früheren DDR- Geheimdienst war.

Als Zeuge in dem Prozess sagte unter anderem Ex-Präsident Martti Ahtisaari aus, für den Rusi zum Zeitpunkt des Stasi-Verdachts als Berater arbeitete. Rusis Name als angeblicher DDR-Spion war vom Geheimdienst aus auch an Medien gegangen, die darüber berichteten. Die finnische Justiz hatte 2002 Vorermittlungen gegen Rusi wegen einer angeblichen Tätigkeit für die Staatssicherheit der DDR eingeleitet, die aber schon 2003 aus Mangel an Beweisen eingestellt worden war. Bisher hat aber kein Gericht über Schuld oder Unschuld Rusis befunden.

Rusi erklärte, es gehe ihm auch um öffentliche Rehabilitierung. Sein Bruder hatte die Stasi-Tätigkeit sofort nach Klärung der Verwechslung gestanden. Er ist inzwischen gestorben.

Quelle: ntv.de

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