Dobrindt kritisiert EZB-Chef "Draghi ist ein Falschmünzer"
26.08.2012, 00:47 UhrAlexander Dobrindt ist für seine schrillen Töne in der Euro-Schuldenkrise bekannt. Jetzt geht der CSU-Generalsekretär den Chef der Europäischen Zentralbank an. Draghi habe die besten Chancen, "in das Geschichtsbuch als der Falschmünzer Europas einzugehen", kritisiert Dobrindt in der "Bild am Sonntag".

CSU-Generalsekretär Dobrindt ist kein Fan von Draghis Idee zur Einführung einer Zinsobergrenze.
(Foto: picture alliance / dpa)
CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt behält seine schrille Tonlage in der Euro-Schuldenkrise bei. Der Präsident der Europäischen Zentralbank, Mario Draghi, sei wegen seiner Andeutungen zur Einführung einer Zinsobergrenze dabei, "in das Geschichtsbuch als der Falschmünzer Europas einzugehen", sagte Dobrindt der "Bild am Sonntag".
Draghis Vorschlag würde seiner Ansicht nach die Spekulation gegen einzelne Länder auf die Spitze treiben. "Gleichzeitig wird damit versucht, entgegen den geltenden Verträgen eine Finanzierung der Schuldenländer durch die Hintertür zu stricken, sodass Schuldensünder ihren Schlendrian fortsetzen könnten. Damit missbraucht er die EZB als Schaufelrad, um Geld vom stabilen Norden Europas in den defizitären Süden zu schaffen. Damit macht Draghi die EZB zur Inflationsbank."
Der Italiener Draghi hatte Anfang August durchblicken lassen, dass die EZB festlegen könnte, welche Zinsen oder welchen Risikoaufschlag sie für die Anleihen eines Krisenlandes maximal akzeptieren würde. Genaueres soll das nächste Treffen des EZB-Rats am 6. September ergeben. Fraglich ist aber, ob die Zentralbank eine Zinsobergrenze überhaupt offiziell bekanntgeben würde.
Quelle: ntv.de, dpa