Politik

Selbstmordanschlag in Israel Drei Tote und viele Verletzte

Ein Selbstmordattentäter hat am Montagabend bei einem Anschlag auf einen Markt bei Tel Aviv zwei Menschen mit in den Tod gerissen. Mehr als 20 weitere Personen, darunter mehrere Babys, wurden zum Teil schwer verletzt, wie Polizei und Rettungsdienste weiter mitteilten.

Bei einem der Toten handele es sich höchstwahrscheinlich um den Attentäter, er sei noch am Tatort gestorben, sagte Polizeikommandant Aharon Franco. Zwei seiner Opfer - eine ältere Frau und ein zwei Jahre altes Mädchen - seien im Krankenhaus gestorben. Zu dem Attentat bekannten sich die Al-Aksa-Märtyrer-Brigaden, die der Fatah-Organisation des palästinensischen Präsidenten Jassir Arafat nahe stehen. Bei dem Täter handelt es sich nach palästinensischen Angaben um den 18-jährigen Dschihad Titi. Es soll ein Cousin des Al-Aksa-Anführers Mahmud Titi sein, der vor einer Woche bei einem israelischen Angriff getötet wurde.

Der Anschlag ereignete sich in am östlichen Rand von Tel Aviv gelegenen Stadt Petah Tikva. Ein Augenzeuge berichtete, der Attentäter habe "Kinder und Babys getroffen, die mit ihren Mütter in einem Cafe in der Nähe des Supermarktes saßen". Ein Sprecher von Ministerpräsident Ariel Scharon erklärte, Israel werde alle zur Verfügung stehende Mittel einsetzen, um derartige Terroranschläge zu stoppen.

Israelis erneut in Bethlehem

Unterdessen drangen zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage die israelischen Streitkräfte in Bethlehem und andere palästinensische Orte im Westjordanland ein. Sie verhängten über Zehntausende von Palästinensern ein Ausgehverbot und riegelten die Zugänge zur Geburtskirche ab.

Nach den Worten von Verteidigungsminister Benjamin Ben Elieser plant Israel jedoch keine große Militäraktion wie im April. Grundlage des Vorgehens seien Geheimdienstinformationen, wonach Extremisten Anschläge auf israelische Ziele planten.

Fischer in den Nahen Osten

Bundesaußenminister Joschka Fischer reist am Dienstag zu Beratungen mit Arafat und Scharon in den Nahen Osten. Er hoffe auf einen Neubeginn in dem festgefahrenen Friedensprozess, sagte Fischer am Montag in Berlin. Er sprach sich erneut für die Ausrufung eines Palästinenser-Staates aus.

Quelle: ntv.de

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