"Wir können nicht warten" Kirsch fordert Kampfdrohnen
25.09.2012, 07:14 Uhr
Eine Drohne vom Typ "Global Hawk" fliegt über der Wüste von Kalifornien
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Bringt der Einsatz bewaffneter Drohnen den Soldaten im Auslandseinsatz mehr Sicherheit? Ja, meint der Vorsitzende des Bundeswehrverbandes, Kirsch. Der verteidigungspolitische Sprecher der Unions-Bundestagsfraktion, Beck, ist da skeptischer.
Nach dem Wehrbeauftragten des Bundestages drängt auch der Vorsitzende des Bundeswehrverbandes, Ulrich Kirsch, auf eine schnelle Beschaffung für die Truppe. "Gerade in den Auslandseinsätzen wie in Afghanistan wären Kampfdrohnen sehr wichtig", sagte er der "Passauer Neuen Presse". "In Gefahrensituationen wie im Falle eines Hinterhalts könnte der Gegner direkt ausgeschaltet werden."
"Wir brauchen die bewaffneten Drohnen sehr schnell und sollten sie jetzt beschaffen", führte Kirsch weiter aus. "Gerade im Zuge der Rückverlegung der Soldaten aus Afghanistan nach Deutschland müssten die Einsatzkräfte die Möglichkeit haben, diese Waffen zu nutzen." Der Haushaltsausschuss des Bundestages sollte dafür jetzt schnell grünes Licht geben. "Wir können nicht warten, bis die europäischen Partner eine eigene Drohne entwickelt haben."
Dagegen rechnet der verteidigungspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Ernst-Reinhard Beck, nicht mit einem Einsatz von deutschen Kampfdrohnen beim angestrebten Rückzug aller Truppen vom Hindukusch bis 2014. "So schnell ist das nicht zu bewerkstelligen. Die Anschaffung einer Militärdrohne ist nicht so leicht abzuwickeln wie ein Autokauf", sagte Beck der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
Nachgedacht werde über den Kauf eines entsprechenden Systems aus Israel oder den USA für 2014. Parallel bemühe sich die Bundesregierung, mit Frankreich einen Vertrag über die Entwicklung und Bau einer europäischen bewaffneten unbemannten Drohne zu schließen. "Wir hoffen, dass wir bis 2020 eine europäische Lösung gefunden haben", sagte Beck.
, Kommandeur des Isaf-Regionalkommandos Nord, erklärte erst im Juli, dass die Bundeswehr in Afghanistan keine zusätzliche Ausrüstung benötige. "Ich habe zurzeit alles, was ich hier brauche", sagte Pfeffer im Gespräch mit n-tv.de.
Quelle: ntv.de, ghö/dpa