Politik

Wahl in Litauen EU-Kommissarin siegt

EU-Haushaltskommissarin Dalia Grybauskaite hat sich zur Siegerin der Präsidentschaftswahl in Litauen erklärt. In einer am Sonntagabend vom Fernsehen übertragenen Erklärung bedankte sich die 53-jährige parteilose Kandidatin bei den Wählern für ihre Unterstützung. Grybauskaite galt bereits im Vorfeld der Wahl als Favoritin. Sie sagte nach der Wahl, der "Geschmack des Sieges" gehe mit der "Last der Verantwortung" einher. Nach einer Auszählung von fast allen Stimmen kommt Grybauskaite auf knapp 68 Prozent.

Zuvor hatte sich bereits abgezeichnet, dass Grybauskaite die Wahl im ersten Durchgang für sich entscheiden würde, nachdem sich die Wahlbeteiligung immer stärker der 50 Prozent-Marke angenähert hatte. Laut Wahlgesetz hat ein Kandidat im ersten Durchgang nur dann gesiegt, wenn er mehr als 50 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen konnte und die Wahlbeteiligung bei über 50 Prozent lag. Grybauskaite ist seit 2004 als EU-Kommissarin für Haushalt und Finanzplanung.

Gebeutelte Wirtschaft

Erst kürzlich wurde bekannt, dass Litauen im laufenden Jahr den stärksten Einbruch der Wirtschaft seit 15 Jahren befürchtet. Die Regierung in Vilnius gehe nun von einem Minus von 10,4 Prozent aus und nicht mehr von Minus 4,8 Prozent, verlautete aus Kreisen des Finanzministeriums.

Nach dem Zerfall der Sowjetunion war die Wirtschaftsleistung in dem EU-Land zuletzt 1993 mit 16,2 Prozent noch stärker geschrumpft. Wie in den beiden anderen baltischen Republiken Lettland und Estland ist auch in Litauen ein stürmischer Aufschwung, der vor allem vom Konsum beflügelt wurde, wegen der Finanzkrise jäh zum Erliegen gekommen.

Lettland musste deswegen sogar mit einem Notkredit des Internationalen Währungsfonds und der Europäischen Union unterstützt werden. Litauen hält eine derartige Unterstützung derzeit noch nicht für nötig.

Quelle: ntv.de, AFP, rts, dpa

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