Politik

Einsätze im Mittelmeer EU-Staaten retten Tausende Flüchtlinge

Leicht zu übersehen, aber wegschauen geht nicht: Ein Schlauchboot mit Flüchtlingen im Mittelmeer.

Leicht zu übersehen, aber wegschauen geht nicht: Ein Schlauchboot mit Flüchtlingen im Mittelmeer.

(Foto: picture alliance / dpa)

Nach den verheerenden Unglücken von Booten mit Flüchtlingen auf dem Mittelmeer beschließen die EU-Staaten, die unterfinanzierte Rettung der Menschen ernster zu nehmen. Die italienische Küstenwache meldet erste Erfolge.

Mehr als 3400 Bootsflüchtlinge sind innerhalb eines Tages im Mittelmeer gerettet worden. Bei mehreren Einsätzen vor der Küste Libyens seien insgesamt 3427 Menschen am Samstag in Sicherheit gebracht worden, teilte die italienische Küstenwache mit.

Tausende Migranten machen sich derzeit vor allem aus Libyen auf den Weg über das Mittelmeer nach Europa. Schleuserbanden nutzen das durch den Bürgerkrieg in dem nordafrikanischen Land entstandene Chaos, um immer mehr Migranten auf oft kaum seetüchtigen und überladenen Schiffen in Richtung Europa zu schicken.

Allein in den ersten Monaten dieses Jahres kamen dabei im Mittelmeer mehr als 1750 Flüchtlinge ums Leben - 30 Mal mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die bislang größte Katastrophe ereignete sich Ende April, als beim Untergang eines völlig überladenen Schiffes vor der Küste Libyens möglicherweise mehr als 800 Menschen starben.

Schleuser festgenommen

Ein französisches Marineschiff rettete nun allein vor der libyschen Küste mehr als 200 in Seenot geratene Flüchtlinge. Wie die Seepräfektur in der südfranzösischen Hafenstadt Toulon mitteilte, war das Patrouillenboot "Commandant Birot" für den "Triton"-Einsatz unter Leitung der EU-Grenzschutzagentur Frontex unterwegs.

Das französische Marineschiff nahm insgesamt 217 Menschen von drei Booten auf. Zwei mutmaßliche Schleuser wurden festgenommen. Flüchtlinge und Schleuser sollen nun den italienischen Behörden übergeben werden.

Nach Angaben der italienischen Küstenwache waren allein gestern 13 Schiffe an mehreren Rettungseinsätzen beteiligt, darunter neben dem französischen Patrouillenboot vier Schiffe der Küstenwache, zwei italienische Marineschiffe, zwei Frachter, zwei Schlepper sowie zwei Boote des italienischen Zolls. Allein die italienische Fregatte "Bersagliere" nahm 778 Menschen auf, das italienische Patrouillenschiff "Vega" weitere 675 Personen.

Quelle: ntv.de, dka/AFP

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