Wikileaks-Gründer wird verfolgt Ecuador bietet Assange Asyl
30.11.2010, 11:13 UhrEcuador hat dem Mitbegründer des Enthüllungsportals Wikileaks, Julian Assange, Asyl angeboten. "Wir sind bereit, ihm ein Aufenthaltsrecht in Ecuador anzubieten, ohne Probleme und ohne Bedingungen", sagte der stellvertretende Außenminister des Landes, Kintto Lucas, der Nachrichtenseite Ecuadorinmediato. "Wir werden ihn nach Ecuador einladen, damit er die Informationen, die er besitzt und alle Dokumente vorstellen kann - nicht nur im Internet, sondern in vielen öffentlichen Foren", fügte Lucas hinzu.
Am Sonntag hatte Wikileaks mit der Veröffentlichung von rund 250.000 Dokumenten von US-Diplomaten in aller Welt für Schlagzeilen gesorgt. Die Unterlagen aus der Zeit von 2003 bis Februar 2010 enthalten viele Informationen und unangenehme Einschätzungen von US-Diplomaten. Die USA erhoben heftige Vorwürfe gegen Wikileaks und sprachen von einem "schweren Verbrechen". Australien, dessen Staatsbürger Assange ist, hatte angekündigt, ein Verfahren gegen Wikileaks und seinen Gründer zu prüfen. Gegen Assange liegt zudem ein internationaler Haftbefehl der schwedischen Polizei wegen Vergewaltigung und sexueller Belästigung vor. Im August hatten zwei Frauen in Schweden diese Vorwürfe gegen ihn erhoben.
Ecuadors Vize-Außenminister Lucas sagte Ecuadorinmediato, das Land sei "besorgt" angesichts der Veröffentlichung der Depeschen. Wie einige andere lateinamerikanische Länder gibt es auch zwischen Ecuador und den USA immer wieder diplomatische Spannungen.
Quelle: ntv.de, AFP