Politik

Opposition protestiert Erdogan kommt Präsidialsystem näher

Recep Tayyip Erdogan will noch mehr Macht.

Recep Tayyip Erdogan will noch mehr Macht.

(Foto: picture alliance / Sedat Suna/EP)

Mit einer Verfassungsreform will der türkische Präsident zu mehr Macht kommen. Die ersten beiden von insgesamt 21 Artikeln werden von der Verfassungskommission abgenickt. Erdogan gelingt damit der erste Schachzug. Kritiker befürchten eine Diktatur in der Türkei.

Trotz wütender Proteste aus der Opposition hat die Verfassungskommission des türkischen Parlaments erste Artikel der geplanten Verfassungsreform für ein Präsidialsystem zugestimmt. Die ersten beiden von insgesamt 21 Artikeln seien bei der mehr als 15-stündigen Sitzung in der Nacht angenommen worden, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu. Dabei handelt es sich unter anderem um die Aufstockung der Zahl der Abgeordneten von 550 auf 600.

Die Regierungspartei AKP will auf Betreiben von Staatschef Recep Tayyip Erdogan ein Präsidialsystem einführen. Sie wird dabei von der ultranationalistschen MHP unterstützt. Nachdem die Verfassungskommission die Vorschläge angenommen hat, muss das Parlament über die Reform abstimmen. 330 der 550 Abgeordneten sind notwendig, um das von Erdogan angestrebte Referendum abzuhalten.

Die islamisch-konservative AKP und die kleinste Oppositionspartei MHP hätten dafür gemeinsam eine ausreichende Mehrheit. Die beiden anderen Oppositionsparteien - die Mitte-Links-Partei CHP und die pro-kurdische HDP - laufen Sturm gegen die einschneidende Reform. Sie befürchten eine "Diktatur" in der Türkei. Die Änderungen würden Erdogan deutlich mehr Macht verleihen und das Parlament schwächen. Die Regierung rechnet im Frühjahr mit einem Referendum.

Quelle: ntv.de, jaz/dpa

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