Neue Terrorwelle befürchtet Erhöhte Alarmbereitschaft
12.10.2002, 12:52 UhrNach Informationen der "New York Times" befürchtet die US-Regierung eine neue Terror-Serie des Al-Kaida-Netzwerkes. Die jüngsten Anschläge auf den französischen Öltanker "Limburg" vor Jemen und auf US-Soldaten in Kuwait sowie kürzlich ausgestrahlte Äußerungen führender Al-Kaida-Mitglieder könnten auf den Beginn einer neuen Welle von Attentaten hinweisen.
Die Zeitung beruft sich auf ranghohe Vertreter der Regierung. Nach Angaben der Beamten erhielten Geheimdienste in der vergangenen Woche Berichte über eine deutliche Zunahme von Drohungen gegen die USA und US-Einrichtungen im Ausland.
Auch das Bundesverteidigungsministerium hat die Sicherheitsmaßnahmen für deutsche Häfen verstärken lassen. Das sagte ein Ministeriumssprecher am Samstag in Berlin. Die Maßnahmen betreffen nach den Worten des Sprechers auch Marinestützpunkte und deutsche Marineschiffe auf hoher See. Für die Stützpunkte und alle Schiffseinheiten gelte erhöhte Alarmbereitschaft.
Warnung auch an Australien
Auch in Australien geht man unterdessen von einer erhöhten Terrorgefahr aus. Die Regierung in Melbourne ist nach offiziellen Angaben aus den USA auf potenzielle Gefahren durch Terroranschläge aufmerksam gemacht worden, die sich gegen Energie-Versorgungseinrichtungen richten könnten. Einzelheiten wurden am Samstag nicht mitgeteilt. Es hieß lediglich, die entsprechenden Stellen in Australien sein vorsorglich in Alarmbereitschaft versetzt worden.
Nach Angaben des Justizministeriums könnten Kraftwerke, Ölraffinerien, Gas-Pipelines und andere Versorgungseinrichtungen Ziel von Terrorakten sein. Die Warnung aus den USA, so hieß es, basiere auf verschiedenen Quellen. In Betracht komme auch die dem El-Kaida-Anführer Osama bin Laden zugeschriebene und von dem Sender El Dschasira veröffentlichte Hör-Botschaft vom 6. Oktober.
Inzwischen geht die Regierung in Frankreich davon aus, dass die Tanker-Explosion am vergangenen Sonntag nahe der Küste vom Jemen ein Anschlag gewesen ist. Experten fanden auf der "Limburg" nicht nur Sprengstoffspuren sondern auch Plexiglas. Das Plexiglas gehöre offenbar zu dem kleinen Boot, das nach Berichten der "Limburg"-Besatzung den Tanker gerammt hat und dann explodierte. Taucher untersuchen derzeit das Schiff. Zusammen mit einem in London veröffentlichten Bekennerbrief einer jemenitischen Gruppe verdichten sich die Beweise, dass es ein Terroranschlag war. Das berichtete der israelische Rundfunk ohne Angabe der Quelle.
Verlegung nach Kuwait
Angesichts eines möglichen Militärschlags gegen den Irak hat das US-Verteidigungsministerium die Verlegung von mehreren hundert Militärplanern nach Kuwait angeordnet. Die Planer könnten von dort aus den Einmarsch von Bodentruppen in den Irak befehligen, berichtete die "Washington Post" am Samstag unter Berufung auf Pentagon-Beamte.
Quelle: ntv.de