Politik

"Corellis" Handys ausgewertet Ermittler finden keine Verbindung zum NSU

Nachdem das BKA die 22 Handys ausgewertet hat, die der V-Mann "Corelli" benutzt haben soll, kommen die Ermittler zu dem Schluss: Es gibt keine Hinweise auf einen NSU-Bezug.

Nachdem das BKA die 22 Handys ausgewertet hat, die der V-Mann "Corelli" benutzt haben soll, kommen die Ermittler zu dem Schluss: Es gibt keine Hinweise auf einen NSU-Bezug.

(Foto: imago/Christian Ditsch)

Welche Rolle spielte der V-Mann "Corelli" beim NSU? Im April wird bekannt, dass der Spitzel mehrere Handys genutzt hatte, die von den Behörden aber nie ausgewertet wurden. Das haben sie mittlerweile nachgeholt – das Ergebnis ist eindeutig.

In der Affäre um den ehemaligen V-Mann "Corelli" hat die Auswertung aufgetauchter Handys und SIM-Karten nach einem Medienbericht keine Verbindungen zur rechtsextremen Terrorgruppe NSU ergeben. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung, die der ehemalige Grünen-Bundestagsabgeordnete Jerzy Montag für das Parlamentarische Kontrollgremium des Bundestages durchgeführt hat, wie rbb-Inforadio berichtet.

Das Bundeskriminalamt wertete demnach insgesamt 22 Mobiltelefone und zahlreiche SIM-Karten und andere Speichermedien aus, die der 2014 gestorbene Spitzel "Corelli" oder sein V-Mann-Führer beim Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) verwendet hatten. Dabei hätten sich "keine neuen Bezüge und Erkenntnisse zum NSU-Komplex" ergeben, schreibt Montag nach rbb-Angaben in dem als "geheim" eingestuften Bericht.

Ein Jahr nachdem Montag seinen ersten Untersuchungsbericht zum Fall "Corelli" vorgelegt hatte, waren beim BfV ein großer Panzerschrank voller Handys, SIM-Karten und anderer Materialien "Corellis" aufgetaucht. Trotz aller Untersuchungen rund um den NSU-Terror waren die Dinge vielfach noch nicht ausgewertet worden. Angesichts jahrelangen Behördenversagens gegenüber dem NSU-Terror sorgte das für Empörung.

Quelle: ntv.de, kpi/dpa

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