Politik

Liechtenstein schlägt zurück Ermittlungen gegen Informanten

Im Liechtensteiner Steuerskandal hat die Staatsanwaltschaft in Vaduz Ermittlungen gegen den mutmaßlichen Informanten des Bundesnachrichtendienstes BND eingeleitet. Weitere "gerichtliche Vorerhebungen" richteten sich gegen unbekannte Täter, teilte die Behörde in Vaduz mit. Dabei gehe es um eine "mutmaßlich widerrechtliche Datenweitergabe". In diesem Zusammenhang seien auch zwei Rechtshilfeersuchen an die zuständigen Staatsanwaltschaften Bochum und München übermittelt worden.

Der BND hatte für rund fünf Millionen Euro gestohlene Daten über Transaktionen mit Banken in Liechtenstein gekauft und so die aktuelle Steueraffäre ins Rollen gebracht.

Italien und Frankreich betroffen

Unterdessen ziehen die Ermittlungen gegen mutmaßliche Steuerhinterzieher mit Konten in Liechtenstein international immer weitere Kreise. Nach Deutschland, den USA und Australien sind nun auch Italien und Frankreich betroffen. Auf einer von Deutschland an Rom übersandten Namensliste stehen etwa 150 Italiener, wie die römische Zeitung "La Repubblica" berichtete. In Frankreich geht es um mehr als 200 Fälle. In den USA werde gegen rund 100 mutmaßliche Steuersünder ermittelt, berichtete die "New York Times". In Australien durchsuchten Fahnder die Häuser von mutmaßlichen Steuersündern.

Steuerparadiese trocknen aus

Von ursprünglich sieben Steuerparadiesen auf einer 2002 veröffentlichten Liste sind nur noch drei übrig: Andorra, Monaco und Liechtenstein. Fürst Albert II von Monaco trat derweil den Vorwürfen gegen sein Land bei seinem Berlin-Besuch entgegen. Seit Jahren sei sein Land dabei, sich den internationalen Vorsichtsmaßregeln im Bankbereich anzupassen, sagte er der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". "Unsere Fortschritte sind beachtlich." So wende Monaco die EU-Zinsrichtlinie zur Besteuerung von Zinseinkünften von Steuer-Ausländern an. Die Bedingungen seien vergleichbar mit denen in anderen europäischen Ländern. Das reiche aber noch nicht aus. "Unser Fürstentum muss mustergültig sein", unterstrich er.

Quelle: ntv.de

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