Politik

Keine Gauck-Fans Erste Abgeordnete springen ab

Joachim Gauck begeistert nicht jeden.

Joachim Gauck begeistert nicht jeden.

(Foto: dapd)

Nicht alle Abgeordneten des Bundestages sind restlos überzeugt von Präsidenten-Kandidat Gauck. Das gilt natürlich für die Linke, aber auch für einige Grüne. Darunter ist der prominente Ströbele.

Hans-Christian Ströbele etwa muss noch überzeugt werden.

Hans-Christian Ströbele etwa muss noch überzeugt werden.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Der integrationspolitische Sprecher der Grünen-Fraktion, Memet Kilic, will Joachim Gauck nicht zum Bundespräsidenten wählen. Kilic begründete seine Entscheidung in der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" mit Gaucks Äußerungen zu den umstrittenen Thesen des SPD-Politikers Thilo Sarrazin zur Integrationsfähigkeit von Migranten. Er könne "nicht jemanden zum Bundespräsidenten wählen, der Thilo Sarrazin Mut bescheinigt", sagte Kilic.

"Mut braucht man, um sich auf die Seite der Schwächeren zu stellen", sagte der Abgeordnete weiter. Er kritisierte, dass sich Sarrazin mehrfach auf die Seite der Stärkeren geschlagen habe: So habe Gauck sich über die Occupy-Bewegung lustig gemacht. "So jemand kann nicht mein Präsident werden, denn er hat keinen Mut", sagte Kilic. Auch andere Grünen-Abgeordnete zweifeln dem Bericht zufolge, ob sie Gauck wählen werden. Dazu gehörten Hans-Christian Ströbele, Markus Kurth und Beate Müller-Gemmeke.

Ströbele sagte kürzlich: "Mich stört, dass Herr Gauck eine Reihe von Äußerungen in der Öffentlichkeit getan hat, die mich doch sehr geärgert und zum Teil sogar erschreckt haben." Darin habe Gauck Sarrazin Mut bescheinigt, und er habe ein wichtiges Problem angesprochen, "ohne gleichzeitig darauf hinzuweisen, dass die Thesen von Sarrazin fremdenfeindlich sind. So geht das nicht." Ströbele erhoffe sich jedoch noch vor der Wahl einen Dialog mit Gauck: "Ob mir das genügt, das entscheide ich danach", so der Grünen-Politiker.

Gaucks will sich in Kürze in der Grünen-Fraktion in Berlin vorstellen, danach ist eine Vorstellung in der FDP-Fraktion geplant. Am Vortag hatte er sich bereits bei CDU und SPD vorgestellt. Gauck geht als gemeinsamer Kandidat von Union, SPD, Grünen und FDP in die Wahl des Bundespräsidenten am 18. März.

Quelle: ntv.de, jmü/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen