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Wer sind Post und Philipp? Erste Doppelspitze führt SPD in NRW

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Der Bundestagsabgeordnete Achim Post und die Landtagsabgeordnete Sarah Philipp sollen es richten.

Der Bundestagsabgeordnete Achim Post und die Landtagsabgeordnete Sarah Philipp sollen es richten.

(Foto: picture alliance/dpa)

Tiefer denn je sinkt die SPD bei der NRW-Wahl im Mai 2022 in der Wählergunst - und liegt in aktuellen Umfragen nur noch bei etwas mehr als 20 Prozent. Einen Aufwind erhofft sich die Partei durch eine neue Doppelspitze und wählt diese auf dem Landesparteitag mit solidem Ergebnis.

Der Bundestagsabgeordnete Achim Post und die Duisburger Landtagsabgeordnete Sarah Philipp bilden die erste Doppelspitze in der Geschichte der nordrhein-westfälischen SPD. Bei einem Landesparteitag in Münster wurde der Vorsitzende der NRW-Landesgruppe im Bundestag mit rund 92 Prozent der 449 gültigen Stimmen als neuer Chef des mitgliederstärksten SPD-Landesverbands gewählt. Seine Co-Vorsitzende Philipp, die im Landtag auch Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD ist, erhielt rund 88 Prozent. Gegenkandidaturen gab es nicht.

Der 64-jährige Post sitzt seit 2013 für die SPD als Abgeordneter im Bundestag und ist dort Vorsitzender der nordrhein-westfälischen Landesgruppe der SPD. Davor war der in Rahden geborene Diplom-Soziologe von 1999 bis Oktober 2013 Leiter der Abteilung Internationale Politik beim SPD-Parteivorstand in Berlin. Die 40-jährige Philipp ist seit 2012 als Duisburger Abgeordnete im nordrhein-westfälischen Landtag. Seit 2018 ist sie Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Landtagsfraktion. Vor ihrem Landtagsmandat war die studierte Politikwissenschaftlerin und Geografin unter anderem als Quartiersmanagerin in Dortmund tätig.

Gelingt der Schritt aus der historischen Talsohle?

Die Wahl des Tandems hatte der Parteitag zuvor mit einer Satzungsänderung ermöglicht, die auf Bundesebene bereits 2019 beschlossen worden war. Zum neuen Generalsekretär wählten die Delegierten den 37-jährigen ehemaligen Landeschef der Jusos, Frederick Cordes, mit rund 87 Prozent der Stimmen - ebenfalls ohne Gegenkandidaten. Der Oberhausener Landtagsabgeordnete und studierte Geograf ist bereits seit 2017 Mitglied des SPD-Landesvorstands.

Die Neuwahl war nach dem Rückzug von Thomas Kutschaty im vergangenen März notwendig geworden. Im Mai hatte der ehemalige NRW-Justizminister infolge innerparteilicher Unstimmigkeiten auch den Vorsitz in der oppositionellen Landtagsfraktion niedergelegt.

Die NRW-SPD erhofft sich von ihrer neuen Spitze einen Doppelschub heraus aus der Talsohle. Die traditionsreiche Partei, die das bevölkerungsreichste Bundesland einst über Jahrzehnte regiert hatte, war bei der NRW-Wahl im Mai 2022 auf einen historischen Tiefstand von 26,7 Prozent abgesackt. In Umfragen der vergangenen Monate lag sie sogar noch darunter - bei 20 bis 22 Prozent.

Seit 2017 wird NRW von CDU-geführten Koalitionen regiert. Seit Mai 2022 führt Ministerpräsident Hendrik Wüst das erste schwarz-grüne Bündnis in der Landesgeschichte.

Quelle: ntv.de, mpe/dpa/AFP

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