Politik

Parlamentswahl in Frankreich Erste Runde geht an Chirac

Das bürgerlich-konservative Lager von Staatspräsident Jacques Chirac hat bei der ersten Runde der französischen Parlamentswahlen einen überragenden Sieg errungen. Dies zeigen die ersten Hochrechnungen der Fernsehanstalten am Sonntag. Danach erhält die gemäßigte Rechte 43 bis 44,3 Prozent der Stimmen, die Linke nur noch 36 bis 36,8 Prozent.

Damit dürfte die gemäßigte Rechte bei der entscheidenden Wahlrunde in einer Woche haushoch die absolute Mehrheit erringen. Nach den Schätzungen könnte diese zwischen 380 und 446 der 577 Sitze liegen. Von 1997 bis 2002 hatte die Linke die Mehrheit im Parlament. Die Rechtsextremen kamen nach den Hochrechnungen auf etwa 12 bis 13 Prozent und bleiben wahrscheinlich ohne Sitz.

Geprägt war der Urnengang nur fünf Wochen nach den Präsidentenwahlen von dem bisher größten Desinteresse an einer ersten Parlamentswahlrunde. Nur etwas mehr als 62 Prozent der 41 Mio. Wahlberechtigten wählten. Schon vor der Wahl hatte bei den politischen Parteien Frankreichs Sorge über eine mögliche Wahlmüdigkeit der Franzosen geherrscht. Politiker und Medien hatten in den vergangenen Wochen wiederholt beklagt, dass die Mobilisierung der Wähler bei den Präsidentenwahlen Ende April und Anfang Mai, die Amtsinhaber Jacques Chirac gegen den Rechtspopulisten Jean-Marie Le Pen gewann, offensichtlich verpufft sei.

Wegen der Rekordzahl von mehr als 8.400 Kandidaten für die 577 Sitze der Nationalversammlung wurde nur in wenigen Wahlkreisen eine Entscheidung bereits in der ersten Runde erwartet. Im ersten Wahlgang ist die absolute Mehrheit erforderlich. Am kommenden Sonntag genügt die einfache Mehrheit.

Quelle: ntv.de

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