Großbritannien und die EU Ex-Finanzminister Lawson fordert Austritt
07.05.2013, 09:59 Uhr
Lawson erhofft sich von der EU nicht mehr viel.
(Foto: AP)
Schon lange beäugen die Briten die Entwicklungen in der EU höchst misstrauisch. Jetzt plädiert erstmals ein prominenter ehemaliger Politiker dafür, der Union den Rücken zu kehren - und trifft damit wohl einen Nerv.
Der frühere Finanzminister Nigel Lawson hat als erster prominenter Vertreter der britischen Politik offen den Austritt des Landes aus der EU empfohlen. Die wirtschaftlichen Vorteile für Großbritannien würden die Kosten bei Weitem aufwiegen, schrieb der konservative Politiker, der sechs Jahre lang Schatzkanzler im Kabinett von Margaret Thatcher war, in einem Gastbeitrag für die Zeitung "The Times".
Premierminister David Cameron hatte bisher stets dafür plädiert, dass Großbritannien seinen Platz in der Union behalten soll. Er will aber bis zum Jahr 2017 das Volk über den Verbleib in der EU abstimmen lassen und vorher über ein neues Verhältnis Großbritanniens zur EU verhandeln.
Der Kommentar Lawsons, der Abgeordneter des Oberhauses ist, kam wenige Tage nach einer für die regierenden Konservativen desaströsen Kommunalwahl in Großbritannien. Zahlreiche Sitze bei der Testwahl waren an die europakritische Rechtspartei UKIP verloren gegangen.
Quelle: ntv.de, AFP