Entwarnung in den USA "Explosionen" waren harmlos
07.01.2011, 08:41 Uhr
Das betroffene Regierungsgebäude in Annapolis.
(Foto: dpa)
Die "Explosionen", die sich nach ersten Medienberichten in Regierungsgebäuden des US-Bundesstaats Maryland ereigneten, entpuppen sich als ungefährliche Brandbriefe. Zwei Poststellenmitarbeiter erleiden leichte Verbrennungen. Die Ermittler vermuten keinen politischen Hintergrund - eher könnte ein Wutbürger am Werk gewesen sein.
Zwei in Brand geratene Briefe haben die Behörden des US-Bundesstaates Maryland vorübergehend in Alarmzustand versetzt. Allerdings stellte sich wenig später heraus, dass es sich um zwei kleinere Briefbomben handelte, aus denen nach Angaben der Behörden lediglich "Stichflammen und Rauch" entwichen seien. Man gehe nicht von einem politischen Hintergrund aus: Hinter der Tat stecke wohl ein verärgerter Bürger.
Zwei Poststellenmitarbeiter verbrannten sich nach Polizeiangaben bei Öffnen der Briefe leicht die Finger. Ernsthaft verletzt wurde niemand. "Es waren keine bedeutenden Explosionen", beruhigte Gregory Shipley, Polizeisprecher des Bundesstaates Maryland. Es habe auch keinen Sachschaden gegeben.
Keine ernsthaften Verletzungen
Die Zwischenfälle ereigneten sich in regionalen Regierungsgebäuden. Zunächst habe ein Mitarbeiter in Annapolis eines der Päckchen ausgepackt, schilderte Shipley. Dabei seien eine Stichflamme sowie Rauch und "ein Geruch, der durch die (chemische) Reaktion entstand", ausgetreten. Der Mitarbeiter habe berichtet, dass ihm dabei die Finger angesengt worden seien. Er habe aber auf eine medizinische Behandlung verzichtet, es habe sich also um eine "geringfügige Reizung" gehandelt, führte Shipley aus. In dem Gebäude in Annapolis sind unter anderem die Behörden für Heimatschutz und Veteranen untergebacht.
20 Minuten nach dem Vorfall in Annapolis öffnete ein Mitarbeiter der Verkehrsbehörde von Maryland in Hanover ein Paket, aus dem ebenfalls eine Stichflamme, Rauch und ein Geruch austraten. Der Mitarbeiter sei vorsichtshalber ins Krankenhaus gebracht worden, "nicht wegen irgendeiner ernsthaften Verletzung", erklärte Shipley. Die betroffenen Regierungsgebäude in Annapolis und Hanover wurden geräumt. In Annapolis durften die Mitarbeiter den Angaben zufolge an ihren Arbeitsplatz zurückkehren, nachdem Sprengstoffspezialisten das in Brand geratene Paket mit einem Roboter untersucht hätten. Sachschäden seien bei den Vorfällen in Annapolis und Hanover nicht entstanden.
Die Polizei von Maryland und die US-Bundespolizei FBI leiteten Ermittlungen ein. Bis zum Abschluss einer Untersuchung wurde die Postzustellung an die Behörden von Maryland ausgesetzt.
Quelle: ntv.de, dpa