Politik

Razzia wegen Russland-Affäre FBI filzt Trumps Wahlkampfchef Manafort

Paul Manafort traf sich während des Wahlkampfes mit einer russischen Anwältin. Das könnte noch Folgen haben.

Paul Manafort traf sich während des Wahlkampfes mit einer russischen Anwältin. Das könnte noch Folgen haben.

(Foto: dpa)

Bei den Ermittlungen zur Russland-Affäre durchsucht das FBI das Haus von Paul Manafort. Der Ex-Wahlkampfmanager von US-Präsident Donald Trump könnte eine Schlüsselfigur sein. Zwar kooperiert Manafort, doch das FBI vertraut ihm offenbar nicht.

In den USA nimmt die Russland-Affäre an Fahrt auf. Die Ermittler haben den ehemaligen Wahlkampfmanager von US-Präsident Donald Trump ins Visier genommen. Wie die "Washington Post" berichtet, durchsuchte das FBI das Anwesen von Paul Manafort im Bundesstaat Virginia. FBI-Mitarbeiter hätten Unterlagen beschlagnahmt, hieß es. Die "New York Times" schreibt, darunter seien Steuerunterlagen.

Der Sprecher von Paul Manafort bestätigte die Durchsuchung. Es habe einen Durchsuchungsbefehl gegeben und Manafort habe mit den Behörden kooperiert, sagte Sprecher Jason Maloni. Die Durchsuchung hat am 26. Juli stattgefunden - vor Tagesanbruch und ohne Vorwarnung, wie die Zeitung schreibt. Am Vortag hatte Manafort vor dem Geheimdienstausschuss des US-Senats ausgesagt.

Manafort hatte zuvor bereits mit den Ermittlern zusammengearbeitet und freiwillig Unterlagen zur Verfügung gestellt. Die "Washington Post" schreibt, die Ermittler nähmen aber wohl an, dass Manafort ihnen etwas verheimlicht und Unterlagen vorenthalten haben könnte. Der Durchsuchungsbefehl sei ein Hinweis darauf. Mit der Russland-Affäre beschäftigen sich neben dem FBI auch mehrere Kongressausschüsse und Sonderermittler Robert Mueller.

Treffen mit russischer Anwältin

Die US-Geheimdienste sind überzeugt, dass die Regierung in Moskau sich zugunsten Trumps in den Präsidentschaftswahlkampf eingemischt hat. Die Ermittler untersuchen, ob das Wahlkampfteam von Trump mit russischen Stellen zusammengearbeitet hat. Dabei spielt ein Treffen mit einer russischen Anwältin im Juni vergangenen Jahres möglicherweise eine große Rolle. Auch Manafort war damals dabei. Beteiligt waren außerdem Trumps Schwiegersohn, Jared Kushner, sowie sein ältester Sohn, Donald Trump junior. Dieser hatte nach wachsendem öffentlichem Druck zugegeben, dass er sich von dem Treffen belastendes Material - angeblich aus offizieller russischer Quelle - über die damalige demokratische Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton erhofft hatte.

Manafort, seit Jahrzehnten eine schillernde Figur im Dunstkreis der republikanischen Partei in Washington, werden enge Kontakte nach Russland nachgesagt. Von Juni bis August 2016 hatte er den Wahlkampf Trumps geleitet, bevor der heutige Präsident ihn wegen seiner undurchsichtigen Kontakte zur früheren pro-russischen Regierung in der Ukraine entlassen musste.

Quelle: ntv.de, hul/mit dpa

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