Politik

Truppenabzug aus Afghanistan FDP-Fraktion will Soldaten ehren

"Dafür hat die Truppe die Wertschätzung der Gesellschaft verdient." Die FDP fordert einen Großen Zapfenstreich.

"Dafür hat die Truppe die Wertschätzung der Gesellschaft verdient." Die FDP fordert einen Großen Zapfenstreich.

(Foto: picture-alliance/ dpa/dpaweb)

Nach fast 20 Jahren in Afghanistan beendet die deutsche Bundeswehr ihren längsten Auslandseinsatz. Mit welchem Ritual der Abzug zelebriert werden soll, wird nun vom Parlament und der Bundesregierung diskutiert. Die FDP fordert das höchste militärische Zeremoniell, das die Bundeswehr zu bieten hat.

Die FDP fordert vor dem Bundestag zum Ende des fast 20 Jahre dauernden Einsatzes der Bundeswehr in Afghanistan einen Großen Zapfenstreich. Laut der verteidigungspolitischen Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, sei der 31. August der passende Tag, da das Verteidigungsministerium an diesem Tag einen Abschlussappell plant.

"Es ist nötig, ein klares, öffentliches Signal des Dankes zu setzen an eine ganze Generation von Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr, die 20 Jahre lang Dienst in Afghanistan geleistet haben. Angemessen ist es, daraus eine ganz große Sache zu machen", so Strack-Zimmermann. Die Öffentlichkeit würde eine Veranstaltung vor dem Berliner Reichstagsgebäude wahrnehmen. "Wir sollten darauf nicht etwa verzichten, weil es auch Proteste geben könnte", sagte sie.

Der Große Zapfenstreich ist das höchste militärische Zeremoniell der deutschen Streitkräfte und folgt einer festgelegten Abfolge musikalischer Elemente und militärischer Zeremonie mit Fackelträgern. Zu dem Abschlussappell hat sich bereits Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ankündigen lassen. Strack-Zimmermann sagte, sie erwarte, dass auch Kanzlerin Angela Merkel komme - und "auch der frühere Außenminister Joschka Fischer und Ex-Kanzler Gerhard Schröder, die die Beteiligung der Bundeswehr am Hindukusch-Einsatz vor 20 Jahren initiiert haben".

CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt sprach sich für einen Festakt im Bundestag aus. Der "Bild"-Zeitung sagte Dobrindt: "Mit dem Abzug der letzten deutschen Soldatinnen und Soldaten aus Afghanistan ist einer der herausforderndsten Auslandseinsätze in der Geschichte der Bundeswehr zu Ende gegangen. Dafür hat die Truppe Dank, Anerkennung und Wertschätzung der Gesellschaft verdient." Die Parlamentarier, die die Soldatinnen und Soldaten in den Einsatz schickten, "sollten diese herausragende Leistung unserer Truppe mit einem Festakt im Deutschen Bundestag würdigen".

Nach der Ankunft der letzten Einheiten aus Afghanistan war Kritik an der Bundesregierung laut geworden, weil kein Politiker die Heimkehrer in Empfang genommen hatte. Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer hatte diese Kritik zurückgewiesen. "Die Soldatinnen und Soldaten wollten so schnell wie möglich zu ihren Familien nach Hause. Der Wunsch des Kontingents ist absolut nachvollziehbar, da viele von ihnen länger als gewöhnlich von ihren Familien getrennt waren", so Kramp-Karrenbauer, die auf den Appell Ende August verwies.

Quelle: ntv.de, sso/dpa

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