Vier Monate Bewährung für Westerwelle FDP entscheidet im April
08.01.2011, 10:04 UhrMit scheinbar unerschütterlichem Selbstbewusstsein trat FDP-Parteichef Westerwelle beim Dreikönigstreffen seiner Partei auf. Allein, sein Verbleib an der Spitze der Liberalen entscheidet sich erst im April. Dann, so Westerwelle, entscheide das Präsidium über das künftige Führungsteam. Ob er erneut als Vorsitzender kandidiert, sei noch offen.

Es braucht keinen Hang zum Pathos, um 2011 als das Schicksalsjahr des Guido Westerwelle zu bezeichnen.
(Foto: picture alliance / dpa)
Bereits kurz nach den Landtagswahlen im Frühjahr könnte sich entscheiden, ob FDP-Chef Guido Westerwelle im Amt bleibt. Am 11. April, vier Wochen vor dem Ordentlichen Parteitag der FDP, werde das Präsidium mit den Landesvorsitzenden erstmalig über das künftige Führungsteam beraten, kündigte Westerwelle in der "Welt am Sonntag" ab. Ob er dann erneut als Vorsitzender antreten wird, ließ er offen.
"Dass mir meine Aufgabe Freude macht, will ich nicht verhehlen. Aber ich sehe keinen Grund, die Regeln, die ich in den vergangenen 15 Jahren geachtet habe, diesmal nicht einzuhalten. Und die lauten: Diese Frage wird im Vorfeld des Wahlparteitags zunächst in den Gremien besprochen, nicht vorab in den Zeitungen", erklärte Westerwelle. Das gebiete auch der Respekt vor den Landesverbänden, die Zeit haben müssten, sich ihre Meinung zu bilden.
Warten auf die Wahlergebnisse
Bis zum Wahlparteitag der FDP vom 13. bis 15. Mai in Rostock wird in vier Ländern gewählt. Die künftige Position Westerwelles hängt vom Ausgang dieser Wahlen ab. Momentan steht der Parteichef nicht zuletzt wegen schlechter Umfragewerte der FDP enorm in der Kritik.
Auf dem Dreikönigstreffen in Stuttgart hatte Westerwelle die Delegierten auf den Wahlkampf unter seiner Führung eingeschworen und dabei kaum Selbstkritik geübt. Der versuchte Befreiungsschlag stieß in den eigenen Reihen auf ein geteiltes Echo. Die engere Parteiführung stellte sich demonstrativ hinter den Außenminister- die innerparteilichen Kritiker bewerteten Westerwelles demonstrativ selbstbewussten Auftritt allenfalls als ersten Schritt auf dem Weg zur Einsicht eigener Fehler.
Quelle: ntv.de, dpa/AFP