Roland Koch bleibt oben FDP soll sich entscheiden
11.05.2002, 16:11 UhrHessens Ministerpräsident Roland Koch (CDU) hat die FDP indirekt zu einer Koalitionsaussage zu Gunsten der Union auf Bundesebene aufgefordert. Die Liberalen müssten wissen, dass die Mehrheit ihrer Wähler ein bürgerliches Bündnis wünsche, sagte er beim Landesparteitag der hessischen CDU am Samstag in Bad Wildungen.
Koch, der im Wiesbadener Landtag selbst mit der FDP regiert, wurde mit einem persönlichen Rekordergebnis von 98,8 Prozent der Stimmen als Landesvorsitzender bestätigt. Auf der Landesliste für die Bundestagswahl wählten die hessischen Christdemokraten den früheren Bundesforschungsminister Heinz Riesenhuber auf Rang 1.
Die CDU-Bundesvorsitzende Angela Merkel rief ihre hessischen Parteifreunde zur Geschlossenheit als Voraussetzung für einen Wahlsieg auf. "Wir haben tolle Pläne, tolle Vorstellungen, und wir haben einen tollen Kandidaten." Wenn die Union das deutlich mache, würden die Wähler am 22. September nicht mehr fragen, wer "der schönere Kanzler", sondern wer besser für sie sei.
Merkel warnte die FDP vor unbezahlbaren Wahlversprechen. Die Union werde nicht zulassen, dass sich die Liberalen mit unseriösen Versprechen profilierten und sich bei deren Erfüllung auf die CDU/CSU verließen. Scharfe Angriffe richtete Merkel gegen die rot-grüne Bundesregierung, die wirtschaftlich völlig gescheitert sei.
Koch kreativ wie nie
Koch bezeichnete Schröder als Kanzler der Prinzipienlosigkeit, der notfalls auch auf Bundesebene mit der PDS weiterregieren werde. Die Union müsse so stark werden, dass eine "Linksaußen-Regierung" nach der Wahl unmöglich werde. Unions-Kanzlerkandidat Edmund Stoiber (CSU) habe Wirtschaftskompetenz, werde aber auch von Gewerkschaften und Arbeitern geschätzt. Deshalb scheitere der Versuch der SPD-Wahlkampfplaner, Stoiber in die rechte Ecke zu stellen.
Quelle: ntv.de