Umsetzung der Irak-Resolution Fahndung nach Biokampfstoff
28.11.2002, 08:48 UhrAm zweiten Tag ihrer Kontrollen in Irak haben sich die UN-Waffeninspektoren auf die Suche nach biologischen Kampfmitteln konzentriert. Sie untersuchten eine Fabrik in El Daurah am Rand von Bagdad, in der in den 80er Jahren tödliche Giftstoffe produziert wurden. Nach britischen Geheimdienstberichten sollen dort auch Milzbranderreger entwickelt worden sein.
Ob die Inspektoren bei ihrer Untersuchung in den beiden Fabriken fündig wurden, wurde nicht mitgeteilt. Sie waren ohne Schwierigkeiten auf das Gelände vorgelassen worden. Begleitet wurden die Kontrolleure von Dutzenden internationaler Journalisten, die allerdings nicht auf das Fabrikgelände durften. Die Inspektoren schauten in die sechs Meter hohen Tanks und in mehrere Röhren. Nach offiziellen Angaben wird in der Fabrik Impfstoff gegen Tierkrankheiten hergestellt.
Iraker kooperativ
Die Inspektoren hatten erstmals seit vier Jahren am Mittwoch wieder Untersuchungen im Irak durchgeführt. Sie hatten in drei Anlagen nach verbotenen chemischen, atomaren und biologischen Waffen geforscht. Nach der ersten Runde hatten die Inspektoren berichtet, die Iraker hätten sich kooperativ gezeigt.
Grundlage der Inspektionen ist die Resolution 1441 des Weltsicherheitsrates, die Irak vor dem Hintergrund eines drohenden Militärschlags eine letzte Chance zur Offenlegung der möglicherweise noch vorhandenen verbotenen Rüstungsprogramme bietet. Irak bestreitet den Besitz solcher Waffen.
Zwischenfälle bei Kontrollflügen
Unterdessen gab es erneut mehrere Zwischenfälle in den so genannten Flugverbotszonen im Norden und Süden des Irak. Nach irakischen Angaben wurden bei Angriffen alliierter Flugzeuge in Ninive und Mosul ein Zivilst getötet. Der Irak Sprach von einer Provokation. Die Gegenseite erklärte hingegen, die irakische Luftabwehr habe auf amerikanische und britische Maschinen gefeuert.
Quelle: ntv.de