Politik

Zahl der Arbeitslosen steigt im Juli Ferienzeit sorgt für Arbeitsmarktflaute

Im Sommer stellen viele Firmen nicht neu ein.

Im Sommer stellen viele Firmen nicht neu ein.

(Foto: picture alliance / dpa)

Wie im Sommer üblich nimmt die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland im Juli zu, dieses Jahr sind es 49.000 mehr als noch im Juni. Bereinigt von saisonalen Effekten verzeichnet der Jobmarkt jedoch eine minimale Entspannung.

Die Zahl der Arbeitslosen ist mit der üblichen Sommerpause im Ferienmonat Juli auf 2,914 Millionen gestiegen, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) mitteilte. Das seien 49.000 mehr als im Juni und 38.000 mehr als vor einem Jahr. Unter Herausrechnung der jahreszeitlichen Schwankungen ging die Arbeitslosenzahl laut BA saisonbereinigt um 7000 zurück. Die Arbeitslosenquote legte im Monatsvergleich um 0,2 Punkte auf 6,8 Prozent zu.

Der Anstieg der Arbeitslosenzahl beruhe vor allem darauf, dass sich Jugendliche nach dem Ende der schulischen oder beruflichen Ausbildung vorübergehend arbeitslos meldeten. BA-Chef Frank-Jürgen Weise sagte, die deutsche Wirtschaft sei im zweiten Quartal allen Anzeichen nach wieder stärker gewachsen: "Davon profitiert auch der Arbeitsmarkt."

"Die meisten Bundesländer haben jetzt schon Sommerferien, so dass wir einen spürbaren Anstieg haben im Vergleich zu den Vormonaten, in denen sich die Frühjahrsbelebung hingezogen hat", erläuterte Alexander Koch von der HypoVereinsbank. Der Grund: Viele Betriebe verschieben geplante Einstellungen auf die Zeit nach der Sommerpause. Von der Konjunktur kommen dagegen weiterhin wenige Impulse; dazu sei das Wirtschaftswachstum noch zu gering.

Stagnation erwartet

Die Bundesagentur verzeichnet dennoch erste Lichtblicke. So scheine die Talfahrt bei der Arbeitskräftenachfrage vorerst gestoppt. Zum zweiten Mal in Folge hätten Unternehmen wieder mehr freie Stellen gemeldet. Der monatlich ermittelte Stellenindex der BA (BA-X) sei im Juli um zwei Punkte auf 149 Zähler gestiegen, berichtete die BA. "Es scheint, dass sich der Rückgang der Kräftenachfrage vorerst nicht mehr fortsetzt, sondern sich die Nachfrage auf einem etwas niedrigeren - aber noch immer ansehnlichen - Niveau stabilisiert."

Für die kommenden drei Monate erwarten die Volkswirte genauso wie das Münchner Ifo-Institut eine Stagnation auf dem Arbeitsmarkt. Die Münchner Konjunkturforscher berufen sich dabei auf eine Umfrage unter 9500 Firmen im verarbeitenden Gewerbe. Von einer größeren Beschäftigungsdynamik könne im Moment weiterhin nicht ausgegangen werden.

Quelle: ntv.de, rts/dpa

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