Politik

EDF spionierte Greenpeace aus Franzosen zahlen Millionen-Strafe

Ein Büro der Umweltschutzorganisation Greenpeace in Frankreich wird systematisch vom Energiekonzern Électricité de France (EDF) ausspioniert. Eine Sicherheitsfirma war illegal in Greenpeace-Computer eingedrungen und hatte Daten ausspioniert. Für diese Attacke verurteilt ein Pariser Gericht den Energieriesen zu Schadenersatz in Millionenhöhe.

Greenpeace sprach von "Stasi-Methoden" bei der französischen EDF.

Greenpeace sprach von "Stasi-Methoden" bei der französischen EDF.

(Foto: picture alliance / dpa)

Ein Pariser Gericht hat den französischen Energieriesen EDF zu 1,5 Millionen Euro Schadenersatz verurteilt, weil der Konzern die Umweltorganisation Greenpeace bespitzelt hat. Die Richter sahen es als erwiesen an, dass der weltgrößte Atomkraftanbieter 2006 eine Sicherheitsfirma damit beauftragt hatte, in den Computer des früheren Greenpeace-Kampagnenchefs Yannick Jadot einzudringen.

Der Chef der Sicherheitsfirma, ein Ex-Geheimdienstler, hatte sich in einem Interview zu der Tat bekannt und EDF als seinen Auftraggeber genannt. Das Gericht in Nanterre folgte mit seinem Urteil der Forderung der Staatsanwaltschaft.

Thomas Breuer, Leiter des Energiebereichs von Greenpeace Deutschland, hatte EDF vorgeworfen, über "illegale Methoden seine schärfsten Gegner auszuschalten". Damit habe der Konzern nicht nur Greenpeace, sondern auch demokratische Grundwerte mit Füßen getreten. Um ein starkes Zeichen zu setzen, hatte Greenpeace 8,3 Millionen Euro Schadensersatz verlangt.

Blick auf die Baustelle in Flamenville.

Blick auf die Baustelle in Flamenville.

(Foto: picture alliance / dpa)

Seit Jahren arbeitet Greenpeace gegen das Vorhaben von EDF, in Flamenville das erste Atomkraftwerk in Frankreich seit 18 Jahren zu bauen. Greenpeace kritisiert dabei unter anderem den unverantwortlichen Umgang von EDF mit der Risikotechnologie Atomkraft: vom Betrieb der störfallgeplagten Atommeiler über die radioaktiven Verseuchungen durch die Wiederaufarbeitungsanlage von La Hague bis hin zum Bau des neuen Atomreaktors in Flamenville.

Quelle: ntv.de, dpa

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