Politik

Mitten im syrischen Bürgerkrieg Frau Assad angeblich schwanger

Asma al-Assad galt einmal als moderne und westlich orientierte Frau.

Asma al-Assad galt einmal als moderne und westlich orientierte Frau.

(Foto: REUTERS)

Wegen der Kämpfe zwischen dem Assad-Regime und der Opposition ist die humanitäre Lage in Syrien katastrophal. Präsident Assad reagiert auf besondere Weise. Den schlechten Nachrichten von Tausenden Toten und Flüchtlingen und Millionen Hilfsbedürftigen hält er gute Nachrichten aus seinem Privatleben entgegen. Sein Frau soll demnächst das vierte Kind bekommen.

Seit fast zwei Jahren tobt in Syrien ein Bürgerkrieg. Tausende Syrer sind dabei ums Leben gekommen, Zehntausende sind auf der Flucht. Doch während Syriens Präsident Baschar al-Assad den Ruf nach mehr Demokratie mit immer neuer Gewalt beantwortet, tut sich wenigstens in seinem Privatleben Erfreuliches. Seine Frau Asma soll ein Kind erwarten.

Das berichtet die dem syrischen Regime nahestehende libanesische Zeitung "Al-Akhbar". Das seit dem Jahr 2000 verheiratete Paar hat bereits drei Kinder, die zwischen acht und elf Jahren alt sind. Gerüchte über eine Schwangerschaft von Asma al-Assad kursieren bereits seit Monaten. Eine offizielle Bestätigung dafür gab es bisher jedoch weder aus Syrien noch von den in London lebenden Eltern der First Lady.

Andere Medien kolportierten Gerüchte, dass Assads Frau im vergangenen Juni schwanger geworden sei. Der Juni 2011 war einer der bislang blutigsten Monate in der jüngeren Geschichte des Landes. Stimmen die Angaben, müsste das Kind im März zur Welt kommen. Ob das Kind in Syrien geboren werden soll, ist allerdings unklar. Die Assad-Familie versteckt sich angeblich seit Wochen auf einem Schiff im Mittelmeer vor dem Bürgerkrieg. Zu Terminen in Damaskus soll Assad mit dem Hubschrauber fliegen.

Kaum noch zu sehen

Das Paar lernte sich in London kennen.

Das Paar lernte sich in London kennen.

(Foto: REUTERS)

Asma al-Assad selbst trat in letzter Zeit kaum mehr öffentlich in Erscheinung. Zuletzt war sie im April vergangenen Jahres öffentlich aufgetreten, als sie in Damaskus gemeinsam mit ihrem Mann Hilfsgüter für die Stadt Homs packte. Beobachter werten diesen Umstand als weiteres Zeichen für eine Schwangerschaft der Diktatoren-Gattin.

Asma wuchs als Tochter von wohlhabenden syrischstämmigen Sunniten in Großbritannien auf. Sie studierte Informatik und arbeitete als Investmentbankerin. Ihren Mann lernte sie in den 1990er Jahren in London kennen, wo Assad sich zum Augenarzt ausbilden ließ.

Die Rolle der 37-Jährigen im Bürgerkrieg ist umstritten, sie gilt der Politik ihres Mannes gegenüber aber als loyal. Im vergangenen Jahr veröffentlichten Regimekritiker persönliche E-Mails von Asma al-Assad. Aus dem Schriftverkehr geht hervor, dass sie, während die blutigen Auseinandersetzungen im Land zunahmen, im Internet teure Schuhe und Luxusmöbel orderte. Anfang 2012 erließ die EU ein Einreiseverbot für hochrangige Vertreter des syrischen Regimes, auch für die Frau des Präsidenten. Allerdings kann sie weiterhin nach Großbritannien einreisen, da sie auch einen britischen Pass hat.

Teil der PR-Maschine

Ungeachtet der Auseinandersetzungen in Syrien genoss Asma lange Zeit das Wohlwollen auch der westlichen Presse. Die Zeitschrift "Vogue" überschrieb im Februar 2011 ein Porträt mit dem Titel: "Eine Rose in der Wüste". Allerdings wurde dem renommierten Kriegsberichterstatter James Nachtwey, der das Porträt geschrieben hatte, vorgeworfen, er habe sich vom syrischen Regime instrumentalisieren lassen. Auf der Internetseite der "Vogue" ist der Artikel, in dem es vor allem um die modernen Erziehungsauffassungen der First Lady ging, nicht mehr verfügbar.

Dass die Schwangerschaft nun bekannt wurde, werten Beobachter als Teil der Bemühungen des Assad-Clans, inmitten der Auseinandersetzungen den Anschein von Normalität zu erzeugen. Zuletzt war bekannt geworden, dass die Mutter von Baschar al-Assad das Land verlassen hatte. Sie soll jetzt bei Assads Schwester Buschra in Abu Dhabi leben. Buschra verließ Syrien, nachdem ihr Mann, Assads Sicherheitschef Assef Shawkat im vergangenen Sommer bei einem Bombenanschlag getötet worden war.

Quelle: ntv.de

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