Politik

Kölner Imam erklärt die Übergriffe "Frauen sind selbst schuld an Sex-Attacken"

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Im vergangenen Jahr hatten Muslime in Hunderten Moscheen Nordrhein-Westfalens Hass und Terror im Namen des Islam verurteilt.

(Foto: picture alliance / dpa)

"Wenn man so herumläuft, passieren eben solche Dinge", sagt der Kölner Imam Abu-Yusuf. Damit trügen die Opfer der Kölner Silvesternacht eine Mitschuld an den sexuellen Übergriffen. Die Grünen stellen umgehend Strafanzeige gegen den Imam.

Der Kölner Imam Sami Abu-Yusuf hat den Opfern der Übergriffe in der Silvesternacht eine Mitschuld zugeschrieben. In einem Interview mit dem russischen Sender REN TV sagte der Salafist: "Die Frauen tragen selbst Verantwortung für die Übergriffe, wenn sie halbnackt herumlaufen und sich parfümieren." Das wäre nämlich, als würde man Öl aufs Feuer gießen, so der Iman weiter. Auch die britische "Daily Mail" berichtet von dem zwölfminütigen Interview und den Vorwürfen des Imam, wonach die Frauen die Übergriffe provoziert hätten. "Wenn man so herumläuft, passieren eben solche Dinge."

Der Grünen-Politiker Volker Beck hat nach eigenen Angaben wegen der Äußerungen Strafanzeige gegen den Imam wegen "öffentlicher Aufforderung zu Straftaten" gestellt. Sami Abu-Yusuf predigt in der Al-Tauhid-Moschee in Köln und verbreitet dort den Salafismus. Die Moschee wird bereits seit Längerem vom Verfassungsschutz des Landes Nordrhein-Westfalen überwacht. Laut einem Sprecher des Innenministeriums ist die Moschee in Köln-Kalk als salafistisch-extremistisch eingestuft worden.

Die Staatsanwaltschaft Köln will die massenhaften Angriffe in der Silvesternacht rasch vor Gericht aufarbeiten. Er erwarte zügig Anklagen gegen Verdächtige, denen Diebstahl vorgeworfen werde, sagte ein Sprecher der Behörde. Demnach sitzen acht Verdächtige in Untersuchungshaft, deren Fälle schnell vor Gericht kommen sollen. Der Polizei liegen nach Angaben von Landesinnenminister Ralf Jäger 821 Anzeigen im Zusammenhang mit Straftaten in der Silvesternacht vor. In 359 Fällen handele es sich um Sexualstraftaten, sagte Jäger vor dem Innenausschuss des Landtags in Düsseldorf. 30 Verdächtige seien bislang ermittelt worden, 25 davon stammten aus Marokko oder Algerien.

Quelle: ntv.de, ppo

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