"Hot Spots" bleiben gefährlich Fukushima strahlt und strahlt
09.03.2012, 15:48 Uhr
Der Unglücksreaktor Fukushima wird noch Jahre Probleme bereiten.
(Foto: AP)
Die Messungen geben weiter Anlass zur Sorge. Dutzende Kilometer vom Unglücksreaktor Fukushima misst Greenpeace noch eine deutlich erhöhte radioaktive Strahlung. "Die Belastung wird auch in den kommenden Jahren kaum abnehmen", befürchtet die Umweltschutzorganisation und warnt vor einer Gesundheitsgefährdung.
Ein Jahr nach der hat die Umweltschutzorganisation Greenpeace in der 60 Kilometer von der zerstörten Anlage entfernt liegenden gleichnamigen Stadt nach eigenen Angaben stark erhöhte Radioaktivität gemessen. In einem Parkhaus der Stadt sei eine Strahlendosis von 70 Mikrosievert pro Stunde festgestellt worden, erklärte Greenpeace. In einem Abwasserkanal nahe einer Wohnsiedlung seien 40 Mikrosievert pro Stunde gemessen worden. Diese Werte würden die dort ursprünglich gemessene natürliche Strahlung um das 1000-Fache überschreiten, erklärte Greenpeace.
An mehreren Orten in der Stadt und in einem Vorort seien starke Konzentrationen von Cäsium 137 gefunden worden, das eine Halbwertzeit von 30 Jahren hat, erklärte die Umweltschutzorganisation weiter. Diese "radioaktiven Hot Spots" seien gesundheitsgefährdend.
"Die Belastung wird auch in den kommenden Jahren kaum abnehmen, doch die japanische Regierung lässt die im Stich", kritisierte Greenpeace-Atomexperte Heinz Smital. "Die Menschen in dieser Region sollten sich entscheiden dürfen, ob sie umsiedeln wollen oder eine rasche und gründliche Dekontamination in Anspruch nehmen."
Durch ein verheerendes Erdbeben und einen anschließenden Tsunami war die Atomanlage in Fukushima am 11. März 2011 schwer beschädigt worden. In den Wochen und Monaten nach der Katastrophe gelangte Radioaktivität in die Umwelt und radioaktiv verseuchtes Wasser ins Meer. Zehntausende Menschen mussten die verstrahlten Gebiete rund um das Kraftwerk verlassen.
Quelle: AFP