Politik

Russlands Libyen-Gesandter berichtet Gaddafi hat "Selbstmord-Plan"

Plant Gaddafi tatsächlich, Tripolis zu sprengen?

Plant Gaddafi tatsächlich, Tripolis zu sprengen?

(Foto: REUTERS)

Libyens Machthaber Gaddafi will Tripolis in die Luft sprengen, sollten die Rebellen dort einmarschieren. Dies berichtet Russlands Libyen-Gesandter Margelow. Zugleich spricht er von der Chance auf eine friedliche Lösung des Konflikts. So seien die Pragmatiker innerhalb der libyschen Führung mächtiger als Gaddafi.

Libyens Machthaber Muammar al-Gaddafi will die Hauptstadt Tripolis bei einem Einmarsch der Rebellen in die Luft jagen. Das sagte der russische Libyen-Gesandte Michail Margelow der Zeitung "Iswestija" und berief sich dabei auf Gespräche mit dem libyschen Regierungschef Bagdadi al-Mahmudi. "Der libysche Regierungschef hat mir gesagt: Wenn die Rebellen die Stadt erobern, werden wir sie (die Stadt) mit Raketen überziehen und in die Luft jagen", sagte Margelow in dem Interview. Er gehe davon aus, dass Gaddafi einen solchen "Selbstmord-Plan" habe.

Margelow hatte sich Mitte Juni mit Mahmudi in Tripolis getroffen, nachdem er zuvor mit Rebellenvertretern zusammengekommen war. Mit Gaddafi selbst hat sich der Libyen-Gesandte von Präsident Dmitri Medwedew noch keine Unterredung. Verhandlungen über eine Lösung der Krise in Libyen können nach Angaben von Margelow auch ohne Gaddafi geführt werden. Die "Hebel der Macht" hätten der Regierungschef und andere Mitglieder der Regierung in der Hand. Gespräche müssten daher mit diesem "pragmatischen Teil" der libyschen Führung geführt werden.

Erst kürzlich hatte Mahmudi Verhandlungen ohne Gaddafi angeregt. "Wir sind bereit, ohne Bedingungen zu verhandeln", so Mahmudi in der französischen Tageszeitung "Le Figaro". "Der Führer wird sich an diesen Gesprächen nicht beteiligen. Alles muss frei sein."

Bei der Abstimmung über die Libyen-Resolution, auf deren Grundlage die NATO derzeit militärisch in Libyen vorgeht, hatte sich die Vetomacht Russland Mitte März im UN-Sicherheitsrat enthalten. Seitdem hat Moskau den Einsatz wiederholt kritisiert, zuletzt die Versorgung der Rebellen mit Waffen durch Frankreich.

Quelle: ntv.de, AFP

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