Politik

Bundespräsident wird vereidigt Gauck hält Grundsatzrede

Joachim Gauck und Daniela Schadt vor Schloss Bellevue.

Joachim Gauck und Daniela Schadt vor Schloss Bellevue.

(Foto: dapd)

In Berlin legt der neue Bundespräsident heute seinen Amtseid ab. Mit Spannung wird Joachim Gaucks erste politische Grundsatzrede als Staatsoberhaupt erwartet. Neben seinen Lieblingsthemen Freiheit und Demokratie bieten sich dazu aktuelle Probleme wie die Schuldenkrise, die Zukunft des Sozialstaats oder die Forderung nach einem NPD-Verbot an.

Der neue Bundespräsident Joachim Gauck wird heute vor Bundestag und Bundesrat vereidigt. Während der etwa einstündigen gemeinsamen Sitzung im Reichstagsgebäude wird der frühere DDR-Bürgerrechtler voraussichtlich auch einige Schwerpunkte seiner künftigen Arbeit skizzieren. Seine erste größere Rede als Staatsoberhaupt wird mit Spannung erwartet. Danach will die Bundeswehr Gauck vor dem Schloss Bellevue, dem Amtssitz des Bundespräsidenten, mit militärischen Ehren begrüßen.

Gauck ist der und mit 72 Jahren das bisher älteste Staatsoberhaupt bei Amtsantritt. Er ist Nachfolger von Christian Wulff, der nach nur 20 Monaten im Amt zurückgetreten war. Der ehemalige Pastor und frühere Chef der Stasi-Unterlagenbehörde war von einer breiten Koalition aus Union, SPD, Grünen und FDP nominiert und am 18. März von der Bundesversammlung gewählt worden.

Bisher hat der parteilose Gauck vor allem seine Erfahrung mit der DDR-Diktatur thematisiert und sich als "Liebhaber der Freiheit" bezeichnet. Nun wird erwartet, dass er sich auch anderen Themen öffnet und aktuelle Probleme wie die Schuldenkrise, die Zukunft des Sozialstaats oder die Forderung nach einem NPD-Verbot anspricht. Auch die Integration von Muslimen und anderen Zuwanderern, die seinem Vorgänger besonders wichtig war, dürfte er bald thematisieren.

Zu seiner ersten Auslandsreise als Bundespräsident wird Gauck am Montag in Polen erwartet. Er hat bereits mehrfach betont, dass ihm das deutsch-polnische Verhältnis besonders am Herzen liege. Antrittsbesuche in Frankreich und anderen Nachbarländern werden voraussichtlich bald folgen.

Quelle: ntv.de, dpa

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