Politik

Aids, Tuberkulose, Malaria Geber-Konferenz sagt Hilfe zu

Die Arbeit des Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria ist für die nächsten drei Jahre weitgehend gesichert. Bei einer internationalen Konferenz in Berlin sagten 30 Geberländer insgesamt rund sieben Milliarden Euro bis 2010 zu. "Das ist ein guter Tag für die Weltgesundheit", sagte der frühere UN-Generalsekretär Kofi Annan, als er den Betrag verkündete. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte zuvor zum gemeinsamen Kampf gegen die drei Infektionskrankheiten aufgerufen, die Millionen Menschen unendliches Leid brächten und ein "schrecklicher Teil des Teufelskreises der Armut" seien.

Deutschland hat mit der Zusage von rund 600 Millionen Euro bis 2010 seinen Beitrag für den Fonds mehr als verdoppelt und klettert damit von Rang sieben auf Platz drei der Geberliste. Platz zwei belegt weiterhin Frankreich mit rund 920 Millionen Euro. Auf Platz eins rangieren weiter die USA mit rund 1,5 Milliarden Euro. Amerika konnte zwar in Berlin auf Grund haushaltstechnischer Gründe keine konkreten Zusagen machen, stimmte aber einer Projektion seines Beitrages in der Höhe zu. Die exakte Gesamtsumme wurde mit 6,88 Milliarden Euro beziffert.

Erwartungen übertroffen

Mit diesem Betrag wurden zuvor öffentlich genannte Erwartungen von 5,7 Milliarden Euro übertroffen. 2009 sollen bei einer Zwischenkonferenz Bilanz gezogen und weitere Zusagen eingeholt werden. Der 2002 gegründete Fonds finanziert derzeit in 136 Ländern rund 450 Programme und rettete nach eigenen Angaben bisher zwei Millionen Menschenleben. Fonds-Direktor Michel Kazatchkine sagte, die jährlichen Ausgaben sollten von derzeit rund 1,4 Milliarden Euro auf mindestens 4,2 Milliarden Euro im Jahr 2010 erhöht werden. Dazu wären neben den Berliner Zusagen nochmals bis zu 5,6 Milliarden Euro notwendig.

Merkel betonte auch die Rolle der Wirtschaft bei der Finanzierung. In Deutschland sei die Kultur des wirtschaftlichen Engagements noch nicht so stark ausgeprägt wie in anderen Ländern. "Wir werden uns um einen Mentalitätswandel bemühen." Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) sagte: "Jeder Euro, jeder Dollar hilft, ein Menschenleben zu retten." Jährlich stürben sechs Millionen Menschen an Aids, Tuberkulose und Malaria. Mit den Zusagen seien nun die Voraussetzungen geschaffen worden, mehr Menschenleben zu retten.

44 Milliarden zugesagt

Die Berliner Konferenz ist die zweite Geberkonferenz für den Fonds. Die erste fand 2005 in London statt. Beim G8-Gipfel in Heiligendamm im Juni hatten die sieben führenden Industrieländer und Russland insgesamt 44 Milliarden Euro für die Bekämpfung der drei Krankheiten zugesagt. Davon soll auch ein Teil in den Fonds fließen. Deutschland hatte damals insgesamt vier Milliarden Euro zugesagt.

Quelle: ntv.de

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