Politik

Rösler drückt sich vor Entscheidungen Gerangel um FDP-Posten beginnt

Rösler (l.) im Gespräch mit dem bisherigen Parteichef Westerwelle.

Rösler (l.) im Gespräch mit dem bisherigen Parteichef Westerwelle.

(Foto: dpa)

Der FDP vermeidet vorerst personelle Entscheidungen. Die Führungsgremien vertagen sich, ohne dass der designierte Parteichef Rösler seine eigenen Vorstellungen benannt hat. Vor allem die Posten seiner Stellvertreter sind begehrt - Kampfkandidaturen scheinen unausweichlich. Zudem fordert Rösler mehr Frauen in Spitzengremien.

Die FDP hat die Entscheidung über ihre künftige Führungsspitze vertagt. Der designierte Parteivorsitzende Philipp Rösler verzichtete bei einem Treffen der FDP-Führungsgremien in Berlin darauf, ein eigenes Personal-Tableau vorzulegen. "Heute ist nicht der geeignete Zeitpunkt, abschließende Entscheidungen zu treffen", sagte FDP-Generalsekretär Christian Lindner. Rösler selbst äußerte sich zunächst nicht.

Der Bundesgesundheitsminister wird beim Parteitag Mitte Mai in Rostock die Nachfolge des scheidenden Parteichefs Guido Westerwelle antreten. Der Außenminister hat nach zehn Jahren an der FDP-Spitze und massiver innerparteilicher Kritik auf eine neue Kandidatur verzichtet.

Kampfkandidaturen zeichnen sich ab

Um die drei Posten der stellvertretenden Parteivorsitzenden wird es möglicherweise Kampfabstimmungen geben. Als Stellvertreter Röslers wollen auf jeden Fall Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Gesundheitsstaatssekretär Daniel Bahr und der hessische Landesvorsitzende Jörg-Uwe Hahn kandidieren, hieß es aus Kreisen der FDP-Führung.

Zudem erwägen Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle sowie der sächsische Landeschef Holger Zastrow Kandidaturen für die Stellvertreter-Posten. Beide führen den Angaben zufolge aber noch Gespräche. Rösler appellierte zudem an die Landesverbände, mehr Frauen für die Spitzengremien der Partei zu nominieren. Ohne weitere weibliche Kandidaten werde vom Parteitag in Rostock "kein Aufbruchssignal" ausgehen.

Döring soll Schatzmeister werden

Das FDP-Präsidium beriet unter der Leitung Westerwelles mit den Landesvorsitzenden über die Zusammensetzung der künftigen Parteiführung. Den Angaben zufolge schlug Rösler den 37-jährigen FDP-Fraktionsvize Patrick Döring als künftigen Schatzmeister vor. Hermann-Otto Solms hatte auf eine weitere Kandidatur verzichtet. Christian Lindner, der zeitweise auch als FDP-Chef im Gespräch war, soll Generalsekretär bleiben.

Fraktionschefin Birgit Homburger wolle nicht noch einmal für einen Beisitzerposten im Präsidium kandidieren, bleibe aber durch ihr Amt im Bundestag auch Mitglied im Führungsgremium der Partei, hieß es. Für das Präsidium will den Angaben zufolge außerdem Entwicklungshilfeminister Dirk Niebel kandidieren.

Quelle: ntv.de, AFP/dpa

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