Politik

Britische Irak-Bilanz verheerend Gewalt und Anarchie nach Abzug

Die britischen Truppen im Irak haben ihr Einsatzziel nach Überzeugung von Parlamentariern nicht erreicht und hinterlassen bei ihrem Abzug Gewalt und Anarchie. Zu diesem Schluss kommt der Verteidigungsausschuss des Unterhauses in einem Bericht zum schrittweisen Abzug der britischen Soldaten.

Die derzeitige "relative Sicherheit" in der südirakischen Erdöstadt Basra liege weniger am Einsatz britischer Truppen, als vielmehr "an der Dominanz von Milizen und kriminellen Banden, die anscheinend eine fragile Machtbalance erreicht haben". Das eigentliche Ziel der im Südosten des Iraks eingesetzten Briten sei es gewesen, "die erforderliche Sicherheit für die Entwicklung repräsentativer politischer Institutionen herzustellen".

Obwohl Fortschritte erreicht worden seien, "bleibt dieses Ziel unerfüllt", stellt der Ausschuss fest. Zudem sei die mit Unterstützung der Briten geschaffene Polizei durchsetzt mit "mörderischen, korrupten und von den Milizen beeinflussten Elementen", die unbedingt ausgemerzt werden müssten.

Die britische Regierung hatte im Oktober erklärt, wichtige Ziele des Militäreinsatzes seien erreicht und die Zahl der noch im Irak stationierten Truppen werde zum kommenden Frühjahr um mehr als die Hälfte auf 2.500 Mann reduziert. Bereits im September hatten sich die letzten britischen Soldaten aus Basra zum außerhalb der Stadt gelegenen Flughafen zurückgezogen. Seit Beginn des Irak-Krieges im März 2003 kamen 173 Briten ums Leben.

Quelle: ntv.de

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