Politik

Schwimmende Fischfabrik Greenpeace stoppt "Jan Maria"

Lisa gehört zu den Greenpeace-Aktivistinnen und -Aktivisten, die die "Jan Maria" am Auslaufen hindern.

Lisa gehört zu den Greenpeace-Aktivistinnen und -Aktivisten, die die "Jan Maria" am Auslaufen hindern.

(Foto: dpa)

5000 Tonnen Fisch kann die "Jan Maria" laden und verarbeiten. Diese Fangkapazität befördere die Überfischung der Meere, meint die Umweltorganisation Greenpeace - und hindert den Fischtrawler in Bremerhaven am Auslaufen. Besonders die Subventionierung der Fischerei durch die EU ist den Aktivisten ein Dorn im Auge.

Die Umweltorganisation Greenpeace hat die schwimmende Fischfabrik "Jan Maria" am Auslaufen aus Bremerhaven gehindert. Die Umweltschützer demonstrieren damit gegen Zerstörung und Überfischung der Meere. An den Haltetauen des 117 Meter langen Fischtrawlers machten sich vier Kletterer fest, berichtete die Greenpeace-Meeresexpertin Iris Menn.

Einige der Umweltschützer hakten sich in die Haltetaue ein.

Einige der Umweltschützer hakten sich in die Haltetaue ein.

(Foto: dpa)

Die Demonstranten befestigten Liegen an den Festmachertrossen und richteten sich so für mehrere Tage ein. Außerdem befestigten Taucher eine Kette an der Schiffsschraube, so dass ein Ablegen unmöglich ist. Greenpeace entrollte gelbe Banner mit der Forderung: "Keine Steuergelder für Meereszerstörung".

Die Aktivisten wurden von Kräften der Wasserschutzpolizei wieder heruntergeholt und vorübergehend in Gewahrsam genommen. Nach Angaben eines Sprechers war ein Auslaufen der "Jan Maria" aber bislang nicht absehbar. Der Deutsche Hochseefischerei-Verband und die Pelagic Freezer-Trawler Association (PFA) kritisierten die Aktion von Greenpeace.

"Subventionierter Raubbau weltweit"

Der Fischtrawler "Jan Maria" mit Heimathafen Bremerhaven gehört nach Menns Angaben mit rund 5000 Tonnen Ladekapazität zu den größten Schiffen der EU-Fischereiflotte. Die Fangkapazität sei zwei- bis dreimal größer als es für eine bestandserhaltende Fischerei gut wäre.

Die Bestände in EU-Gewässern seien massiv überfischt, so dass die subventionierte Fangflotte andere Meeresregionen ausbeute, zum Beispiel vor Westafrika. "Jetzt geht der subventionierte Raubbau weltweit weiter", sagte Menn. Nach Greenpeace-Angaben flossen in die "Jan Maria" seit 1999 mehr als 23 Millionen Euro direkte und indirekte EU-Fördergelder. Greenpeace fordert, die Überkapazitäten in der Fangflotte abzubauen.

Quelle: ntv.de, dpa

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