Satellitenbilder aus der Ukraine Cherson bangt um überflutete Stadtteile
08.06.2023, 15:38 Uhr Artikel anhörenDie Folgen der Flutkatastrophe am Dnipro sind gewaltig: Die Flutwelle nach dem Dammbruch am Dnipro führt noch rund 100 Kilometer flussabwärts zu ausgedehnten Überschwemmungen. Teile der ukrainischen Metropole Cherson stehen unter Wasser, wie aktuelle Satellitenbilder zeigen.
Zwei Tage nach dem Dammbruch bei Nowa Kachowka strömt weiter Wasser aus dem Kachowka-Stausee in den Unterlauf des Dnipro. In der Hafenstadt Cherson kämpfen Anwohner und Helfer gegen die Auswirkungen der Flutkatastrophe. Teile des Hafens und insbesondere die Wohngebiete im Südwesten sind komplett überflutet.
Aktuelle Satellitenbilder ermöglichen den Vergleich der Überschwemmungen in den am schwersten betroffenen Stadtgebieten von Cherson mit der Situation unmittelbar vor der Katastrophe:
Die linke Aufnahme entstand zu Beginn der Woche. Das Stadtzentrum von Cherson ist rechts oben im Bild zu erkennen. Der historische Stadtkern und weite Teile des Stadtgebiets liegen auf einem Plateau am nördlichen Flussufer. Die Aufnahme rechts wurde am 7. Juni aufgenommen, also am Tag zwei nach dem Dammbruch.
Die ansteigenden Wassermassen überschwemmten in Cherson insbesondere die ufernahen Straßenzüge, das gesamte Hafengebiet sowie die angrenzenden Stadtteile, die sich hier teils auf Flussinseln befinden. Unmittelbar hinter Cherson weitet sich der Flusslauf auf zu einem weit verzweigten Delta. Den Angaben örtlicher Behörden zufolge stieg der Wasserstand des Dnipro bei Cherson bis zum Donnerstagmorgen um mehr als fünfeinhalb Meter an.
In der einst 240.000 Einwohner zählenden Hauptstadt der gleichnamigen Region Cherson hielten sich Schätzungen zufolge kriegsbedingt zum Zeitpunkt des Dammbruchs noch etwa 40.000 Menschen auf. Die Stadt Cherson liegt am rechten Ufer des Dnipro und befindet sich seit der Gegenoffensive von vergangenem Herbst wieder fest in ukrainischer Hand. Am gegenüberliegenden Ufer stehen russische Besatzungstruppen.
Quelle: ntv.de, mmo