NPD behält alle 5 Mandate Grüne jagen SPD einen Sitz ab
18.09.2011, 22:49 UhrDie Grünen erringen bei der Nachwahl in Mecklenburg-Vorpommern auf Rügen einen Erfolg und scheitern trotzdem: Zwar gewinnt die Partei wie gewünscht einen Sitz hinzu, allerdings auf Kosten der SPD und nicht wie erhofft zu Ungunsten der NPD.
Die Grünen haben die Nachwahl zur Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern auf Rügen gewonnen. Sie holten 24,8 Prozent der Zweitstimmen. Das entspricht etwa dem Dreifachen ihres Stimmenanteils bei der Hauptwahl vor zwei Wochen. Dadurch erhöht sich die Zahl der grünen Mandate im Schweriner Landtag von sechs auf sieben.
Die Grünen lagen vor der SPD (22,4) und der CDU (19,0). Die Linke kam mit 18,9 Prozent der Stimmen auf Platz vier, gefolgt von FDP (5,5) und NPD (5,4). Die Grünen hatten um Leihstimmen anderer Parteien geworben, da sie die Chance sahen, der NPD ein Landtagsmandat abzunehmen.
SPD gewinnt Direktmandat
Der grüne Mandatsgewinn ging nun allerdings zu Lasten der SPD. Den Sozialdemokraten nützte es dabei auch nichts, dass sie das Direktmandat für sich gewinnen konnten. Der SPD-Politiker Ingulf Donig erreichte 25,7 Prozent vor dem Linke-Kandidaten Andre Schröder (23,5 Prozent). Der FDP-Spitzenkandidat Gino Leonhard erreichte Platz drei mit 14,9 Prozent der Stimmen.
Im neuen Schweriner Landtag wird die SPD damit 27, die CDU 18, die Linkspartei 14, die Grünen sieben und die NPD fünf Abgeordnete stellen.
Die Wahl des Landtages von Mecklenburg-Vorpommern war auf Rügen um zwei Wochen verschoben worden, weil der CDU-Abgeordnete und Direktkandidat Udo Timm überraschend gestorben war. Dessen Nachfolger Thomas Gens wurde jüngst aus der CDU ausgeschlossen, weil bekannt geworden war, dass er einst der rechtsextremen DVU angehört haben soll. Deshalb hatte die CDU zur Unterstützung anderer Kandidaten aufgerufen.
Quelle: ntv.de, AFP/dpa