Politik

Urwahl eines Spitzenduos? Grüne verschieben Debatte

Grünen-Chefin Roth versucht, die aufflammende Diskussion um das Führungsduo für den Bundestagswahlkampf 2013 zu beruhigen. Entweder werde es eine Urwahl geben - oder aber eine Entscheidung des Parteitages. Und zwar erst im November.

Claudia Roth jedenfalls ist bereit für das Spitzenduo.

Claudia Roth jedenfalls ist bereit für das Spitzenduo.

(Foto: dpa)

Die Grünen halten sich eine Lösung ihrer unklaren Führungsfrage bis spätestens Mitte November offen. Das angestrebte Spitzenduo für den Bundestagswahlkampf werde demokratisch legitimiert, kündigte Parteichefin Claudia Roth an. Dies könne durch eine Urwahl der rund 59.000 Mitglieder geschehen, wenn sich mehr als zwei Bewerber dafür finden. Sei dies nicht der Fall, gebe es die demokratische Legitimation spätestens auf dem nächsten Parteitag durch die Delegierten. Dieser findet vom 16. bis 18. November in Hannover statt. "Es gibt keine Personaldebatte", sagte Roth. Die Debatte über die Grünen-Spitzenkandidatur war in Gang gekommen, nachdem Parteichefin Roth ihren Anspruch  auf eine solche Bewerbung angekündigt hatte.

Fraktionsvize Bärbel Höhn zeigte sich gegenüber einer Mitgliederbefragung aufgeschlossen. "Eine Urwahl ist mal was ganz Spannendes für die Grünen", sagte sie. Wichtig sei aber, jetzt verstärkt über Energiewende und andere Inhalte zu reden. "Für Nordrhein-Westfalen wäre es schon gut, hier jetzt Klarheit zu kriegen", sagte die frühere NRW-Umweltministerin mit Blick auf den Wahlkampf an Rhein und Ruhr.

Renate Künast und Jürgen Trittin wollten keine Stellung dazu nehmen, ob eine Urwahl aus ihrer Sicht vernünftig ist und ob sie selbst kandidieren: "Das Verfahren ist der Star", sagte Künast. Es gehe um die Inhalte. Trittin wies zurück, dass er sich an einem Prozess für ein Verfahren beteiligt habe.

Die Spitzenkandidatin der Grünen für die Wahl im Saarland, Simone Peter, sagte dem Südwestrundfunk: "Mitgliederbefragungen sind für uns Grüne ja nichts Neues." Streit erwartet Peter nicht: "Ich geh sehr davon aus, dass es hier nicht zu Siegern und Verlierern kommt." Dass die Grünen in den Umfragen von 24 Prozent im Sommer 2011 auf nunmehr 13 Prozent gesunken sind, habe nichts mit der Personaldebatte zu tun.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP

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