Das Versprechen der Energiewende Grüne ziehen vom Leder
10.03.2012, 08:40 Uhr
(Foto: dpa)
Die Grünen kritisieren "großspurige Ankündigungen" der Bundesregierung. "Die Bundesregierung arbeitet nicht an der Energiewende, sondern gegen sie", sagt Fraktionschefin Künast. Umweltminister Röttgen kontert, wenngleich auch weniger auf inhaltlicher Ebene: Das grüne Führungspersonal sei erstarrt und "ohne irgendeine neue Idee".
Knapp ein Jahr nach der werfen die Grünen der Bundesregierung schwere Versäumnisse bei der Energiewende vor. "Großspurigen Ankündigungen" sei keine auch nur halbwegs ehrgeizige Reformpolitik gefolgt, kritisierte Grünen-Fraktionschefin Renate Künast dem "Hamburger Abendblatt" zufolge.
Künast bemängelte Bremsklötze etwa beim Ausbau der Erneuerbaren Energie oder der . "Die Bundesregierung arbeitet nicht an der Energiewende, sondern gegen sie", sagte Künast.
"Auch Teile der Wirtschaft fürchten inzwischen, dass Merkel eines Tages sagt: Seht ihr, wir brauchen doch die Atomkraftwerke und die Kohlekraftwerke", ergänzte die Grünen-Politikerin. Sie nannte in diesem Zusammenhang die geplanten . "Dieses Vorhaben ist nicht nur klimapolitisch, sondern auch wirtschaftspolitisch unvernünftig", betonte Künast. Hunderttausende Arbeitsplätze seien in Gefahr, wurde sie zitiert.
Bundesumweltminister Norbert Röttgen dagegen warf den Grünen Erstarrung vor. Das Führungspersonal entstamme noch der früheren Regierung unter Kanzler Gerhard Schröder und sei "ohne irgendeine neue Idee oder gar ein neues grünes Projekt für heute", sagte der CDU-Politiker der Tageszeitung "Die Welt". Zugleich räumte er allerdings ein, die Union habe bei der Kernenergie zu lange an festgehalten.
DIW fordert Nachbesserungen
Auch die Energieexpertin des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, Claudia Kemfert, sieht noch erheblichen Nachholbedarf bei der Energiewende. "Der Anteil der Erneuerbaren Energien muss deutlich erhöht werden, die Energieeffizienz deutlich verbessert werden", sagte sie bei n-tv. Sowohl beim Ausbau der Netze als auch bei der Verbesserung der Energieeffizienz müsse noch einiges getan werden. "Zudem fehlt auch eine Institution, die wirklich verantwortlich ist – also ein Energieministerium wäre schon sinnvoll, denn sonst verheddert man sich da wirklich in Einzelthemen."
Quelle: ntv.de, ghö/rts