Politik

"Schwarz-Grün vorstellbar" Guttenberg auf Öko-Pfaden

Bundeswirtschaftsminister Guttenberg kann sich schwarz-grüne Koalitionen auch im Bund vorstellen. Allerdings würde dies "im Zweifel Jahre dauern".

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(Foto: REUTERS)

Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) kann sich langfristig schwarz-grüne Koalitionen auch im Bund vorstellen. Das Beispiel Hamburg zeige, "dass sich diese Konstellation nicht ausschließen lässt", sagte Guttenberg der "Süddeutschen Zeitung". Auf Bundesebene wäre allerdings noch eine sehr weite Wegstrecke zu gehen, fügte er hinzu. Dies würde "im Zweifel Jahre dauern". Auf ewig ausschließen dürfe man solche Bündnisse aber nie.

Guttenberg forderte zugleich die Grünen auf, von ihrer strikten Absage an die Atomkraft abzurücken. Der Wirtschaftsminister bekräftigte die Forderung der CDU/CSU nach einer Verlängerung der Laufzeiten von Atomkraftwerken. Die solle so lange gelten, bis Deutschland mit vernünftigen Alternativtechnologien wirtschaftlich und klimafreundlich arbeiten könne.

Einen Neubau von Atomkraftwerken lehnte Guttenberg aber zum jetzigen Zeitpunkt ab: "Ich sehe keine Notwendigkeit, neue Atomkraftwerke zu bauen", sagte er. Es sollten jedoch die bestehenden Atomkraftwerke modernisiert werden, um sie noch sicherer und effizienter zu machen. Die Grünen argumentieren unter anderem, Atomstrom blockiere den Ausbau der erneuerbaren Energien, da Kernkraftwerke sich nicht an die schwankende Energieerzeugung aus Wind- und Solarkraftwerken anpassen können.

Respekt vor der Schöpfung

Den Respekt vor der Schöpfung auch im Sinne der folgenden Generationen bezeichnete Guttenberg als "Kernelement konservativer Politik". Er habe sehr viel Sympathie dafür, die Wirtschaftspolitik stärker mit ökologischen Themen zu vernetzen. "Ökologie ist nicht als Badeschlappenthema zu begreifen, sondern als wirtschaftliche Chance", sagte der Minister. Erneuerbare Energien wie Windkraft, Solarenergie und Biomasse, effiziente Technologien seien Industrien, bei denen Deutschland weltweit führend sei. "Hier wollen wir unsere Wettbewerbsfähigkeit noch ausbauen", kündigte der CSU-Politiker an.

Das Rekordergebnis der Grünen von 12,1 Prozent bei der Europawahl und das gute Abschneiden bei den jüngsten Kommunalwahlen hatten in der Partei schwarz-grüne Planspiele beflügelt. Angesichts der Schwäche der SPD sagte der Grünen-Oberbürgermeister von Tübingen, Boris Palmer, in einem Interview: "Wir müssen stärker werden als die FDP, um uns für die Union zur einzigen Alternative zur großen Koalition zu machen."

Quelle: ntv.de, AFP/hvo

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