Politik

Oxfam kritisiert Aufbauhilfe Haitis Bauern geschwächt

Haiti ist offenbar ein typisches Beispiel dafür, wie Aufbauhilfe kontraproduktiv sein kann. Durch die zahlreichen Lebensmittelhilfen verkümmert die Landwirtschaft vor Ort.

Der zerstörte Regierungssitz in Port-au-Prince.

Der zerstörte Regierungssitz in Port-au-Prince.

(Foto: AP)

Die nach dem schweren Erdbeben in Haiti vom Ausland geschickten Hilfsgüter haben nach Einschätzung der Organisation Oxfam die Landwirtschaft vor Ort geschwächt und vielen Bauern das Leben noch schwerer gemacht. Die internationale Hilfsgemeinschaft habe sich nach der Katastrophe zu stark auf Lebensmittelhilfen konzentriert und den Wiederaufbau vernachlässigt, erklärte der Haiti-Beauftragte von Oxfam, Philippe Mathieu. Die verschiedenen Ansätze der ausländischen Hilfsprogramme seien dabei sehr widersprüchlich und verfolgten teils entgegengesetzte Ziele.

"Die derzeitigen Lebensmittelhilfen aus den USA schaden den haitianischen Bauern, gleichzeitig investiert die Regierung in Washington in den Aufbau der Landwirtschaft", sagte der Oxfam-Aktivist. "Die internationale Gemeinschaft muss diese entgegengesetzten Handels- und Hilfsprogramme beenden, um das Wachstum der ohnehin schwachen Landwirtschaft in Haiti zu unterstützen."

Bei dem schweren Erdbeben in Haiti waren Anfang des Jahres bis zu 300.000 Menschen getötet worden. Große Teil der Hauptstadt Port-au-Prince wurden zerstört. Die Wirtschaft des ohnehin ärmsten Landes auf dem amerikanischen Kontinent brach völlig zusammen.

Quelle: ntv.de, rts

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