Schwerster Bruch der Waffenruhe Heftige Gefechte entbrennen in Damaskus
16.09.2016, 11:52 Uhr
Aufnahme aus dem Stadtviertel Dschobar, in dem schon lange keine Menschen mehr leben.
(Foto: REUTERS)
Die seit Montag geltende Waffenruhe in Syrien wurde bisher nur von kleineren Scharmützeln gestört. Nun jedoch kommt es in einem Vorort von Damaskus zu heftigen Kämpfen.
Unter Verletzung der vereinbarten Waffenruhe in Syrien haben sich Regierungstruppen und Rebellen am Stadtrand von Damaskus schwere Gefechte geliefert. Wie ein AFP-Reporter berichtete, kam der Gefechtslärm aus dem von Rebellen kontrollierten Vorort Dschobar. Aus Militärkreisen hieß es, die syrische Armee stelle sich einem Angriff bewaffneter Gruppen entgegen, die versuchten, über Dschobar in die syrische Hauptstadt vorzudringen.
Es handelte sich um den bislang schwerwiegendsten Verstoß gegen die seit Anfang der Woche bestehende Waffenruhe. Dschobar ist seit Jahren umkämpft, die Bewohner haben das Viertel längst verlassen. Der Vorort ist von strategischer Bedeutung, da er an den Platz der Abbasiden grenzt, der ins Herz der syrischen Hauptstadt führt.
Die USA und Russland hatten eine Waffenruhe für Syrien vereinbart, die am Montag in Kraft trat und Mitte der Woche noch einmal verlängert wurde. An sie knüpft sich die Hoffnung, dass Friedensgespräche zur Beilegung des Syrien-Konfliktes wieder aufgenommen werden können. In dem seit Frühjahr 2011 andauernden Bürgerkrieg wurden bisher nach Angaben von Aktivisten mehr als 300.000 Menschen getötet.
Quelle: ntv.de, bdk/AFP