Politik

Iran droht Israel mit Vergeltung Hochrangige iranische Revolutionsgarden in Damaskus getötet

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
imago0390390371h.jpg

Iran und Syrien sind Gegner Israels. Das Land wehrt sich immer wieder mit Raketen. Nun sollen israelische Geschosse die syrische Hauptstadt Damaskus getroffen und mehrere Mitglieder der Iranischen Revolutionsgarde getötet haben.

Bei einem Luftangriff in der syrischen Hauptstadt Damaskus sind nach iranischen Angaben fünf Mitglieder der Revolutionsgarde (IRGC) getötet worden. Die iranische Nachrichtenagentur Mehr meldete mit Verweis auf informierte Kreise, dass der Geheimdienstchef der Revolutionsgarden in Syrien, sein Stellvertreter sowie zwei weitere Mitglieder ums Leben gekommen seien. Der Iran machte Israel für den Angriff verantwortlich und kündigte Vergeltung "zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort" an. Der Sprecher des Außenministeriums, Nasser Kanani, verurteilte "den kriminellen Akt des zionistischen Regimes aufs Schärfste" und bezeichnete ihn als "verzweifelten Versuch, Instabilität und Unsicherheit in der Region zu verbreiten".

Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London meldete, dass bei dem mutmaßlich israelischen Angriff mindestens zehn Menschen getötet wurden. Darunter soll auch ein Zivilist sein. Mindestens vier weitere Personen würden weiterhin vermisst, hieß es. Das angegriffene vierstöckige Gebäude sei völlig zerstört worden. Den Aktivisten zufolge hat es dort ein Treffen Iran-treuer Funktionäre gegeben. Das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht.

Im Bericht der staatlichen syrischen Nachrichtenagentur Sana hieß es zu dem Angriff, er sei "das Ergebnis einer israelischen Aggression". Auf Bildern in den sozialen Medien war ein zerstörtes Haus an einem Straßenrand zu sehen. In dem Stadtteil befinden sich unter anderem UN-Gebäude, Botschaften und Restaurants. Das Viertel ist demnach als Hochsicherheitszone bekannt, in der sich regelmäßig Vertreter der iranischen Revolutionsgarden und pro-iranischer Palästinenserorganisationen aufhalten.

Israels Luftwaffe bombardiert immer wieder Ziele im benachbarten Syrien. Israel will damit verhindern, dass sein Erzfeind Iran und mit ihm verbündete Milizen ihren militärischen Einfluss in dem Land ausweiten. Der Iran ist einer der wichtigsten Verbündeten Syriens. Seit Beginn des Gaza-Kriegs Anfang Oktober haben die israelischen Angriffe zugenommen. Das israelische Militär erklärte auf Anfrage, "keine Berichte ausländischer Medien" zu kommentieren.

Seit Ausbruch des Gaza-Kriegs infolge des Massakers der islamistischen Hamas in Israel am 7. Oktober mit 1200 Toten ist die Lage in der Region äußerst angespannt. Vor wenigen Tagen feuerten Irans Revolutionswächter als Vergeltung für Terroranschläge und die Tötung eines Generals in Syrien erstmals seit Kriegsbeginn auch Raketen vom eigenen Staatsgebiet auf den Irak, Syrien und Pakistan.

Israel tötete bereits General

Ende Dezember war der iranische General Sejed-Rasi Mussawi, ein ranghohes Mitglied der iranischen Revolutionswächter (IRGC), in einem Vorort der syrischen Hauptstadt Damaskus bei einem mutmaßlich israelischen Luftangriff getötet worden.

Experten und Beobachter sind der Meinung, dass die Welt gegenwärtig einen gefährlichen Schattenkonflikt zwischen den Vereinigten Staaten, Israel und dem Iran erlebt. Dessen Staatsführung hatte kurz nach der Terrorattacke der islamistischen Hamas am 7. Oktober auf Israel den Angriff als Akt des Widerstands gelobt, eine direkte Verstrickung aber vehement zurückgewiesen.

Quelle: ntv.de, als/jwu/dpa/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen