Ein Kniff soll helfen Hollande will Reichensteuer retten
29.03.2013, 00:19 Uhr
Francois Hollande hält an seinem Prestigeprojekt fest.
(Foto: REUTERS)
Frankreichs Präsident Hollande hält an seinem Prestigeprojekt Reichensteuer fest. Nun sollen die Unternehmen die Steuer direkt abführen. Die ursprüngliche Regelung war Ende Dezember kurz vor Inkrafttreten vom Verfassungsrat gekippt worden.
Frankreichs Präsident Francois Hollande will an der umstrittenen hohen Besteuerung großer Einkommen festhalten. Da sein ursprüngliches Vorhaben vom obersten französischen Gericht abgelehnt worden sei, sollten nun die Arbeitgeber die Steuer von 75 Prozent auf Manager-Einkommen von mehr als einer Million Euro pro Jahr zahlen, sagte Hollande in einem Fernsehinterview. Eigentlich war geplant, dass die sogenannte Reichensteuer von den Managern selbst getragen werden sollte.
Das Vorhaben war eines der zentralen Versprechen der Sozialisten im Wahlkampf und ist ein Prestigeobjekt des Präsidenten, der seit Monaten mit sinkenden Umfragewerten zu kämpfen hat. Betroffen sind nach bisherigen Angaben etwa 1500 Franzosen, die im Schnitt 150 000 Euro zusätzlich an jährlichen Steuern bezahlen müssten.
Die Steuerpläne haben einen Proteststurm vor allem unter wohlhabenden Franzosen ausgelöst. So nahm der Schauspieler Gerard Depardieu aus Protest die russische Staatsbürgerschaft an. In Russland gilt eine pauschale Einkommensteuer von 13 Prozent.
Hollande sagte am Abend, er werde 2013 keine weiteren Steuern einführen und plane für 2014 auch keine Steuererhöhung. Zudem erklärte er, die Franzosen müssten sich damit vertraut machen, nicht mehr so früh wie bislang in Rente gehen zu können, wenn sie Anspruch auf volle Bezüge haben wollten. Eine entsprechende Rentenreform sei für 2014 geplant.
Quelle: ntv.de, jga/rts/dpa