Ein bisschen Optimismus bleibt Honduras-Gespräche gescheitert
24.10.2009, 15:15 Uhr
"Honduras gibt nicht auf": Ein Zelaya-Anhänger protestiert gegen die Absetzung des Präsidenten.
(Foto: REUTERS)
Der politische Konflikt in Honduras bleibt weiterhin ungelöst. Nach tagelangen Verhandlungen betrachteten die Vertreter des gestürzten Präsidenten Manuel Zelaya und des Interims- Staatschefs Roberto Micheletti ihre Gespräche für gescheitert, erklärten sich aber für weitere Angebote der jeweiligen Gegenseite offen. Michelettis Vertreterin bei den Gesprächen, Vilma Morales, sagte, "die Unnachgiebigkeit und Intoleranz" der Gesprächspartner habe zu dem Scheitern geführt. Zelaya habe die Vorschläge Michelettis zurückgewiesen. Zelaya, der am 28. Juni gestürzt und außer Landes gebracht worden war, beharrt weiterhin auf seiner Wiedereinsetzung als Präsident.

Die Putschregierung hatte kürzlich die Bürgerrechte außer Kraft gesetzt, um weitere Proteste von Anhängern Zelayas zu unterbinden.
(Foto: AP)
Der Vertreter der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS), John Biehl, sieht die Situation noch nicht so pessimistisch. Für Honduras gibt es seiner Meinung nach keine andere Möglichkeit zur Konfliktlösung als Verhandlungen. Biehl betonte, der Dialog werde in den kommenden Tagen wieder aufgenommen werden. Er sprach davon, dass jetzt nur eine "Pause" eingelegt werde. Biehl, politischer Berater von OAS-Generalsekretär José Miguel Insulza, bat die Konfliktparteien um Flexibilität.
Zelaya verhandelt von der brasilianischen Botschaft in Tegucigalpa aus, wo er sich aufhält, seit es ihm am 21. September gelungen war, heimlich nach Honduras zurückzukehren. Die internationale Staatengemeinschaft sieht in Zelaya den einzig rechtmäßigen Präsidenten und fordert dessen Wiedereinsetzung als Präsident. Micheletti machte dagegen klar, dass dies nicht infrage komme. Er wirft Zelaya Verfassungsbruch, Vaterlandsverrat und Amtsmissbrauch vor und will ihn vor Gericht stellen lassen.
Quelle: ntv.de, dpa